Ferienlager 2019

Circus

Lauf-, Ball-, Fangspiele, Partys, Mottotage, Wandern… Das Lager ist vollgepackt mit spannendem Programm und vielen Überraschungen für die Kinder.  Hier können die Eltern, Freunde und Bekannte erfahren, was wir im Lager alles so machen und die Kinder, nach dem Lager, sich an schöne Momente zurückerinnern.

Das Ferienlager 2019 ist vorbei und wir hatten unglaublich viel Spaß. Wir hoffen wir sehen viele von euch nächstes Ferienlager wieder.

Die Bilder der jeweiligen Tage befinden sich immer über den Berichten.

Sonntag, 04. August

Endlich geht es los! Die langen Monate der Vorbereitung finden ihr Ende und wir können starten. Es ist Sonntagmittag 12.30 Uhr und alle Eltern und Kinder haben sich, teils überpünktlich, vor der Piuskirche versammelt. Man kann die Aufregung förmlich spüren. Für viele Kinder und Eltern ist es das erste Mal, dass sie so lange getrennt sein werden. Und manch einer weiß noch nicht ganz genau was er von diesem Ferienlager zu erwarten hat. Selbst in unserem, in diesem Jahr besonders erfahrenem, Leiterteam merkt man einen Hauch von Anspannung. Nach über einem halben Jahr der intensiven Vorbereitung, der zwischenzeitlichen Sorge, dass Ferienlager könne womöglich nicht ganz voll werden und unzähligen ehrenamtlich investierten Stunden, wünschen sich natürlich alle, dass alles so läuft wie geplant. All diese Sorgen adressiert auch Pfarrer Gehrmann in seinem Reisesegen und schafft es sie wegzublasen. Spätestens als er genüsslich die Kinder mit reichlich Weihwasser besprenkelt fällt die Anspannung ab und wird durch eine riesige Vorfreude ersetzt. Alle steigen in den Bus und winken noch ein letztes Mal. Dann geht es endlich los!
Die Busfahrt verläuft sehr ruhig. Die Kinder benehmen sich überraschend gut, halten sich an die Anschnallregel und nutzen die Zeit um in den Reihen vor und hinter ihnen neue Kontakte zu schließen. Um uns langsam in Lagerstimmung zu bringen schauen wir auf den Busfernsehern alte Lagerfilme und die etwas erfahreneren Kinder erzählen Geschichten aus den vergangenen Jahren. Die Stimmung wird nur kurzzeitig durch ein wenig Stau getrübt, doch die Leiter werden weitestgehend von der klassischen Frage „Wann sind wir endlich da?“ verschont. Als der Bus dann durch die kleinen sauerländischen Dörfer kurvt, ist der Stau schon lange vergessen und es kommen schon fast ein wenig Heimatgefühle auf. Heimatgefühle, die noch weiter aufkochen als das Wahrzeichen Hofolpes, eine Papierfabrik, am Horizont auftaucht. Hofolpe ist das 700 Einwohner starke Dorf, in dem wir die nächsten zwei Wochen verbringen werden. Gleich hinter der Fabrik kommt unser Bus auf dem Parkplatz der Schützenhalle zum Stehen. Eine letzte Ansage durch das Busmikrofon, dann öffnen sich die Türen und 53 Kinder strömen hinaus.
Ihnen bietet sich der Anblick eines für unsere Bedürfnisse perfektes Außengelände. Es erstreckt sich über mehrere Ebenen und bietet vielseitige Möglichkeiten für Geländespiele. Ganz unten befinden sich eine Grillhütte, hinter der sich ein Bach seinen Weg durch das Tal schlängelt und im oberen Bereich des Geländes beginnt der Wald. Als wir die Schützenhalle betreten bietet sich uns ein beeindruckendes Bild. Der Vortrupp hat ganze Arbeit geleistet und die Halle in einen Zirkus verwandelt. Ein buntes Schwungtuch stellt das Zeltdach dar, ein kleiner Affe hangelt sich entlang der bunten Girlanden und im hinteren Teil der Halle steht ein Popcornstand. Doch selbst der verrückteste Zirkus des Sauerlands hat seine Regeln. Diese werden als allererstes mit den Kindern durchgesprochen. Im Anschluss pusten Jungs, Mädchen und Leiter ihre Luftmatratzen auf und suchen sich ein schönes Plätzchen in ihren jeweiligen Schlafsälen.
Als jeder einen schönen Platz gefunden hat geht es raus für die obligatorischen Kennenlernspiel. Sicherlich kein Highlight in unserem Ferienlagerprogramm aber dennoch unverzichtbar um neue Freunde zu finden und den Kennlernprozess zu beschleunigen. Die Sonne strahlt und so können wir kurz darauf alle gemeinsam draußen an Bierzeltgarnituren Gegrilltes genießen. Von Würstchen und vegetarischen Alternativen, über Baguette, Rohkost und Kartoffelsalat bis hin zu Barbaras legendären Nudelsalat ist alles dabei. An dieser Stelle auch nochmal ein großes Dankeschön an all die Eltern, die unser Buffet mit mitgebrachten Speisen bereichert haben.
Gut gesättigt geht es zunächst in die Freizeit, die von den Kindern fleißig genutzt wird um das Gelände zu erkunden und dann treffen uns auch schon endlich für unser erstes großes Geländespiel „Goldenes Kalb“. Dabei treten Teams gegeneinander an mit dem Ziel möglichst viele Bierdeckel bei der Bank abzugeben. Bierdeckel können bei kleinen Mini-Games gegen Leiter gewonnen werden oder durch fangen eines Gegners abgeluchst werden. Die Teams sind natürlich hoch motiviert, denn jeder möchte das erste Spiel für sich entscheiden. Und so jagen sich die Kinder gegenseitig für eine Stunde bergauf und bergab bis die Dämmerung einsetzt und alle zum Zähneputzen nach drinnen geschickt werden. Nach so einem langen und anstrengenden Tag sollte man meinen, dass kurz nachdem das Licht ausgeht alle in einen tiefen Schlaf fallen, doch die Kinder haben sich offenbar entschieden den Abendleitern ihren Job nicht allzu leicht zu machen und halten sie mit Streichen und Tuscheleien noch einige Zeit auf trapp. Erst um 23:30Uhr kehrt dann die wohlverdiente Ruhe ein und die Kinder gleiten in einen, hoffentlich erholsamen und mit Zirkusträumen gespickten, Schlaf.

Montag, 05. August

* Für alle sehnsüchtigen Eltern, die sich in den letzten Tagen bei dem Blick auf die Website gewundert haben, dass ihr Kind auf den Fotos doch eher aussieht, wie vor einem Jahr… Wir hatten ein paar Komplikationen mit der Website, weshalb die Fotos des vergangenen Jahres angezeigt wurden. Sollte nun aber funktionieren. *

Der erste Morgen im Ferienlager. Harmonische Morgenmusik, das Tau tropft von den Grashalmen, während sich die Sonne majestätisch über den Hügeln Hofolpes erhebt. Wie frisch aus dem Ei gepellt erheben sich die Kinder und Leiter von ihren Betten, um putzmunter zum Frühstück zu schreiten… – nicht ganz. Wenn man sich die Gesichtsausdrücke genauer anguckt, dauert das wohl noch etwa eine halbe Stunde, bis alle wach sind. Diese halbe Stunde erfordert glücklicherweise sowieso kein großes Maß an Konzentration, denn Brötchen schmieren und Kakao zusammen rühren sollte doch jedes Kind hinkriegen… Oder? Nach etwa drei umgekippten Bechern Kakao und 20g Nutella an den Mundwinkeln der Kinder stellen wir fest, dass diese Automatismen wohl noch etwas Übung brauchen. Halb so wild – für Chaos auf den Tischen haben wir nämlich jeden Tag vier Kinder und drei Leiter als Küchendienst, die für Klarschiff hinter und vor der Theke sorgen.
Nach dem Frühstück haben die Kinder nun etwa eine Stunde Zeit um sich den Restschlaf aus den Augen zu wischen. Dann beginnt unser erster Programmpunkt für diesen Tag. Dieser Programmpunkt ist erfahrungsgemäß bei den Leitern besonders beliebt, während die Kinder eher weniger begeistert sind: Das Wandern. Daher haben wir uns dazu entschlossen, ihn in diesem Jahr besonders schnell hinter uns zu bringen. In Zweierreihen und mit Warnwesten und Erste-Hilfe Taschen ausgerüstet machen wir uns auf den Weg in den Wald. Die Leiter versuchen das Gejammer der Kinder mit Motivationsgesängen zu übertönen (mehr oder weniger erfolgreich). Die Route führt uns über Stock und Stein den Berg hinauf, bis wir schließlich an einem Aussichtspunkt ankommen. Der Ausblick kann sich wirklich sehen lassen und die Kinder sind sichtlich erleichtert, dass es auf dem Rückweg nur noch bergab geht. Wieder unten angekommen können die Kinder über das Durchhaltevermögen auf den zurückgelegten Kilometern wirklich stolz auf sich sein.
Wandern macht hungrig, das wissen auch wir. Deshalb haben Küchendienst und Barbara vorgesorgt und versorgen uns mit Nudeln + Bolognese. Für die Vegetarier gibt es selbstverständlich eine fleischfreie Alternative. Die Kinder haben nun eine besonders lange Mittagspause vor sich, um die Kraftreserven wieder aufzufüllen. Während der Mittagspause öffnet die Lagerbank, bei der die Kinder sich, wenn sie wollen, ihr Taschengeld abheben können. Mit diesem können sie sich anschließend Süßigkeiten beim Kiosk erwerben. Die erschöpften Kandidaten können sich in den Schlafsälen zurückziehen, während die restlichen sich draußen mit Spielen verschiedenster Art beschäftigen können. Passend zum Thema Zirkus haben wir dieses Jahr unser Repertoire etwas aufgestockt. Nun können sich die Kinder unter anderem Diabolos, Pedalos und Hula Hoops bei uns ausleihen.
Nach der Mittagspause beginnt unser Nachmittagsprogramm. Auch dieses ist ein Klassiker: Capture the Flag (bei uns auch gerne liebevoll „Ketchup the Flag“ genannt). Die Kinder werden hierzu in Teams eingeteilt. Jedes Team hat eine Basis mit einer eigenen Fahne. Es gilt, die eigene Basis mit Bällen zu verteidigen, indem man Angreifer abwirft. Angreifer versuchen wiederum möglichst geschickt und flink die Fahne der gegnerischen Teams zu klauen und in die eigene Basis zu bringen.
Nach drei Runden wird das Spiel für beendet erklärt und die Kinder haben erneut die Möglichkeit ihre Freizeit nach eigenem Belieben einzuteilen. Zum Abendessen gibt es Brot und die Reste vom Mittagessen. Da die Kinder heute schon genug gelaufen sind, gestalten wir das Abendprogramm etwas ruhiger. Angelehnt an die berühmte Kindersendung „1, 2 oder 3?“ bekommen die Kinder knifflige Fragen gestellt, auf die drei Antwortmöglichkeiten zur Wahl stehen. Auf ein Signal dürfen die Kinder nun einen Repräsentanten pro Gruppe wählen, der nach vorne geht und stellvertretend antwortet. Geantwortet wird durch Hüpfen auf das entsprechend nummerierte Feld. Um gegnerische Teams zu verwirren, hüpfen die Kinder von Feld zu Feld, bis sie sich beim letzten Ton der Begleitungsmusik entscheiden müssen. Dann folgt der klassische Spruch: „Ob ihr wirklich richtig steht, seht ihr, wenn das Licht angeht!“. Alle Kinder, die auf dem richtigen Feld standen, dürfen sich nun bei Punktefee Merle ihre Punkte abholen. Trotz kniffliger Fragen werden ordentlich Punkte gesammelt, sodass es am Ende gleich drei Gewinnergruppen gibt.
Im Gegensatz zum ersten Abend haben die Abendbetreuer heute leichtes Spiel, da die Kinder vom Mittagsprogramm noch völlig geschafft sind. Auch wir Leiter tragen vom anstrengenden Tag ein paar Spuren davon und fallen daher ebenso müde ins Bett.

Dienstag. 06. August

Der zweite volle Tag bricht an, graue Regenwolken hängen tief über den tannengrünen Hügeln des Hochsauerlandes. Die Stimmung der Kinder trübt das kaum: Allesamt sind sie schon nach ein paar Weckliedern putzmunter und sitzen noch vor den Leitern an den gedeckten Frühstückstischen. Und das ist auch gut so, denn motivierte Kinder sind eine Grundvoraussetzung für ein gelungenes Ferienlager.
Nachdem die Kinder sich für den vor ihnen liegenden Tag gestärkt haben, geht es nach einer kurzen Pause in Richtung Sportplatz. Kinder, die 2016 schon dabei waren, erinnern sich natürlich an den steilen, zugewucherten Weg -und erwarten das klassische Sportplatzprogramm. Das wären ein paar entspannte Ballspiele auf dem großen Ascheplatz, doch weit gefehlt: So früh im Lager sind wir vom Schonprogram noch weit entfernt. Es steht das Zöllnerspiel auf dem Plan, das in dem flachen Waldstück (im Sauerland eine Rarität!) hinter dem Sportplatz stattfindet. Wie der Name schon vermuten lässt, dreht sich in dem Geländespiel alles um illegale Grenzübertritte, beziehungsweise um den Versuch, diese zu verhindern. Die Kinder werden also in Gruppen eingeteilt: Eine schmuggelt leere Luftballons von rechts nach links, eine weitere von links nach rechts. Um es dem Gegner besonders schwer zu machen, darf die Schmuggelware in der Kleidung versteckt werden. Doch die zwei Zöllnergruppen sind vorbereitet: Sie denken sich kluge Taktiken aus, fangen die Schmuggler und versuchen die Luftballonverstecke zu erraten. Nach jeder Runde werden die Rollen getauscht, und das Ganze geht wieder von vorne los.
Vier Runden später sind alle Kinder einmal kreuz und quer durch den Nadelwald gerannt, und langsam ist die Luft raus. Höchste Zeit sich auf den Rückweg zur Schützenhalle zu machen, wo uns schon ein leckeres Mittagessen erwartet: Mildes Hähnchencurry auf aromatischen Reis an einem feinen Möhrensalat. Zum Dessert wird ein fruchtig-frisches Wassereis am Holzstiel serviert. Das passt nicht zum eher kühlen Wetter, was den Kindern aber ziemlich egal ist.
In der langen Mittagspause bieten das Außengelände und der Ausleihpool der Leiter viele Möglichkeiten zum Spielen, und so ist es schon ruhig in der Halle. Das ist auch so gewollt, damit die Kinder, die möchten, eine Runde auf Matratzenhorchstation gehen können.
Sicherlich keine schlechte Idee, denn nach der Pause geht es heiter weiter. Hofolpe ist zwar klein, aber dennoch möchten wir den Kindern den malerischen Ort nicht vorenthalten. Also machen sich etliche verkleidete Leiter nach der Mittagspause auf den Weg, lustig verkleidet, und verteilen sich im Ort. Kurze Zeit später gehen die Kinder in mehreren Gruppen hinterher, und machen sich auf die Suche nach den Leitern. Daher auch der Name des Spiels: Leitersuchspiel.
Die Kinder wundern sich über gut getarnte Entenjäger oder eine rapide gealterte Merle, fragen aber trotzdem immer geistesgegenwärtig nach einem Autogramm. Erst wer alle acht Unterschriften beisammen hat, kann sich auf den Rückweg zur Halle machen. Nach einiger Zeit haben es dann auch alle geschafft.
Das passt gut, denn die Küche hat schon das Abendessen vorbereitet.
Nach dem Abendbrot wird den Kindern empfohlen, sich ein bisschen schick zu machen, ein frisches T-Shirt und saubere Schuhe anzuziehen. Denn heute steigt die erste Party dieses Ferienlagers.
Schon in der Mittagspause konnten die Kinder Songwünsche auflisten. Viele Lieder sind für eine Kinderparty eher ungeeignet, da haarscharf am Massengeschmack vorbei. Einige schaffen es aber auch in die engere Auswahl. Falls Sie, werte LeserInnen, interessiert, was die Kleinen aktuell gerne hören: Einfach mal auf Youtube nach „Old Town Road“ von „Lil Nas X“ suchen.
Ein Lied darf natürlich nicht fehlen: Unser Lagertanz-Song wird samt dazugehöriger Choreographie vorgestellt. Seien sie gespannt…
Danach geht’s dann richtig los: Mit viel Lichttechnik, Limo von der Bar und Knabberzeug. Die Stimmung ist gut, noch ein zwei Runden Schwofen mit dabei, das Ganze mit dem traditionellen Rausschmeißer „Peter Pan“ nach hinten abgerundet-perfekt!
Danach heißt es dann nur noch: Zähneputzen! Pippi machen! Ab ins Bett!

Mittwoch, 07. August

„Guten Morgen, guten Morgen, guten Morgen Sonnenschein!“ schallt es aus der Musikanlage. Der Song, der unsern Startschuss zu einen weiteren ereignisreichen Ferienlagertag darstellt, dient nicht nur als Wecker, sondern verkörpert auch den sehnlichen Wunsch nach einem Tag voller Sonne. Gerade im Leiterteam besteht Sorge, dass uns das Wetter im Stich lässt und Teile des geplanten Programms wortwörtlich ins Wasser fallen könnten. Aber frei nach dem Motto mit positiver Energie blasen wir das schon Weg kündigen wir das Morgenprogramm an.

Dieses ist inspiriert von dem allseits beliebten Brettspiel „Siedler von Catan“. Wie in dem Brettspiel müssen die Kinder auch in unserer Version, eingeteilt in Teams, Ressourcen sammeln. Oben auf dem Weg, der in den Wald führt müssen sie zum Beispiel einen Ast durchsägen um Holz zu erhalten. Außer Holz können noch fünf weitere Ressourcen in abwechslungsreichen und im Schwierigkeitsgrad variierenden Mini-Spielen erwirtschaften werden. Später sollen dann aus den Ressourcen Wagons, Popcornstände, Zelte, usw. für den eigenen Zirkus gebaut werden. Jede gebaute Einheit verspricht eine unterschiedliche Anzahl an Siegespunkten, die später Spielentscheidend sind.

Dann ertönt das Startsignal. Wie fleißige Bienchen schwärmen die Kinder in beeindruckendem Tempo aus und verteilen sich über das gesamte Gelände. Die taktischen Absprachen, die innerhalb des Teams getroffen wurden bestimmen das Verhalten jedes einzelnen Bienchens. Spart man direkt auf das große Zirkuszelt, das eine enorme Anzahl unterschiedlichster Ressourcen benötigt, aber sechs Siegpunkte verspricht oder startet man lieber mit einem einfachen kleinen Wohnwagen, der nur ein Investment von zwei häufigen Ressourcen voraussetzt. Als wären die Taktikbesprechungen und das Abbauen von Ressourcen nicht schon Herausforderung genug, wird nach 20 Minuten noch ein Jäger eingeführt. Spätestens ab diesem Moment nimmt das Spiel so richtig Fahrt auf. Der Jäger ist nämlich hinter den Kindern her um ihnen ihre hart erkämpften Ressourcen zu stibitzen. Sicher vor ihm sind die Kinder nur bei den Ressourcen-Stationen und bei der Bank. Letztere ist Dreh und Angel Punkt des Spektakels. Hier werden Ressourcen eingelagert und nach Absprache mit dem Team in neue Utensilien für den Zirkus investiert. Besonders interessant zu Beobachten sind bei diesem Spiel die Gruppendynamiken innerhalb der einzelnen Teams. Da wird auch mal heftig über die richtige Taktik debattiert und verschiedenste Entscheidungsformen praktiziert. Von streng basisdemokratisch bis hin zu strenger Anleitung durch einen in der Gruppe bestimmten Leader ist alles zu sehen.

Als die schließlich die Sirene ertönt und das Ende des Spiels ankündigt, schließen alle Ressourcenstationen und die Kinder setzen die letzten Ressourcen ein um den Zirkus noch einmal zu erweitern. Stolz halten sie nun ein großes Plakat in der Hand auf welchem Merle für jedes Team ihren individuell aufgebauten Zirkus aufgezeichnet hat.

Zum Mittag genießen wir ein, von Barbara wunderbar zubereitetes, Gulasch mit Spätzle. Wenn es uns hier and einem nicht mangelt, ist das ausgezeichnetes Essen! In der anschließenden Mittagspause bekommt man das Gefühl die Kinder kommen so langsam richtig im Zirkus an. Zwar nutzen einige die verordnete Ruhe im inneren der Halle für einen Mittagschlaf, doch der Großteil befindet sich vor der Halle. Der Hauptgrund dafür ist, dass ein Spielgerät, mit dem man jonglieren kann, das Diabolo unter den Kindern schwer im Trend liegt. Fünf Diabolos stehen den Kindern zur Verfügung und können im Materialbereich gegen ein Pfand ausgeliehen werden. Seit angekündigt wurde, dass wir im weiteren Verlauf des Lagers noch eine eigene Zirkusshow auf die Beine stellen sind sie dauerhaft verliehen und es wird fleißig trainiert.

Nach der Mittagspause geht es dann weiter mit einem Spiel, bei dem der Name Programm ist, das Chaosspiel. In einem großartigen Tohuwabohu rennen die Kinder auf der Suche nach versteckten Zettelchen durch Halle und Außengelände. Ist der gesuchte Zettel gefunden kann er an der Basis abgegeben werden. Im Gegenzug erhält das Team eine Aufgabe. Diese sind so vielseitig wie die Verstecke der Zettel. Es wird der Ententanz getanzt, Rätsel gelöst, Gedichte geschrieben und vieles mehr. Es scheint als ob die Befürchtung am Morgen wir könnten von einer Schlechtwetterfront getroffen werden haltlos gewesen zu sein. Bei Sonnenschein flitzen die Kinder über das Außengelände. Das Spiel verlangt den Kindern einiges ab und es gibt einige die sichtlich Müde sind.

Deshalb entscheiden wir uns den langen und anstrengenden Tag entspannt ausklingen zu lassen. Geplant ist ein entspanntes beisammensitzen am Lagerfeuer mit Gitarre und Gesang. Doch gerade als alle Stöcke mit Marshmallows bestückt sind und die ersten Akkorde erklingen passiert es dann doch. Es grummelt und blitzt. Kurz darauf prasselt der Regen und das erste Mal in diesem Jahr müssen wir wegen des schlechten Wetters alles nach drinnen evakuieren. In solchen Momenten ist die langjährige Erfahrung, das Improvisationstalent und der Einfallsreichtum unserer grandiosen Leiter gefragt. Innerhalb kürzester Zeit zaubern sie ein alternatives Indoorprogramm. Von einer kuscheligen Hörbuchecke, über ein gruseliges Werwolfspiel bis hin zu dem actionreichen Spiel Looping Louie ist alles dabei und sorgt für eine würdige Alternative. Die Kinder genießen es sichtlich und gehen im Anschluss anstandslos und mit Freude auf den nächsten Tag, ins Bett.

Donnerstag, 08. August

Unsere Ferienlagerplanung beginnt meist bereits im Dezember. Im warmen Pulli träumen wir von den sommerlichen Temperaturen, die uns im Ferienlager erwarten werden. Bei der Programmplanung ganz weit oben: der Schwimmbadbesuch. Auf dem Handtuch liegen, während die Grashalme an den Füßen kitzeln und die Sonne das Gesicht in eine wohlige Wärme hüllt. Hören tut man nu