Ferienlager 2017 – Wild, wild Sauerland

Hier werden wir täglich Berichte und Bilder vom Ferienlager 2017 für euch hochladen.

Mehr Bilder gibt es mit einen Klick auf das Titelbild des jeweiligen Tages.

Montag, 28. August 2017

Abfahrtstag. Und zwar für das gesamte Ferienlager. Und das beinhaltet alle Kinder, alle Leiter, das gesamte Gepäck, die gesamte Technik, das komplette Material. Nebenher muss noch die ganze Halle inklusive der Nebenräume, der Toiletten und der Küche in einen einwandfreien Zustand gebracht werden. Ein Berg Arbeit lag also vor uns, gepaart mit etwas Melancholie, denn das Pipho Ferienlager 2017 ging heute zu ende.
Eigentlich keine idealen Startvoraussetzungen, daran kann leider auch das Frühstück nichts ändern, das noch einmal für einen kurzen Moment allen Beteiligten einen Hauch von Lager-Normalität suggeriert. Wären da nicht die fehlenden Schlafbereichbegrenzungen, die die Halle sonst etwas kleiner und gemütlicher wirken ließen. Aber nach dem Frühstück wurde es sowieso ziemlich ungemütlich: Die Kinder hatten zum Glück schon vor dem Frühstück ihre Taschen gepackt, so dass wir recht schnell alle Teilnehmer aus der Halle auf den Platz davor komplementieren konnten. Vor der Bühne standen jetzt Großflächig diverse Koffer, Taschen und Beutel. Zwischendurch wuselten die Leiter, um ihr eigenes Gepäck zusammen zu packen und die Halle aufzuräumen. Recht schnell verwandelten wir die Halle, die in den vergangenen Tagen so etwas wie ein Zuhause geworden war (immerhin hatten wir hier gegessen, geschlafen, gefeiert, gelacht, gespielt…) zurück in eine ganz normale Schützenhalle, von denen man im Sauerland recht viele findet.
Der Bus kam am diesen Tag zu früh, wie schon der Müllcontainer-Lkw vor ihm. Doch wenn man ehrlich ist: Ein Problem stellte das nicht da. Die Kinder sind müde und wollen dann doch irgendwie nach Hause, und auf dem Platz vor der Halle wird es manchmal recht schnell recht langweilig. Die Leiter auf der anderen Seite wollen entweder auch nach Hause oder einfach in Ruhe die Halle aufräumen. Also alle Kinder in den Bus, etwa die Hälfte der Leiter mit dazu, noch eben Schlafsäcke und Matten unten reingestopft (was sich später als tagesrettend erweisen sollte!), Tür zu und abfahrt Richtung Münster. Auf der Autobahn ein letzter Blick auf die sanften Hänge des Sauerlandes, dazu ein Film als Nervenberuhigende Maßnahme, und schon bald kommt Brillux in Sicht.

 In Pius warteten dann bereits die Eltern auf ihre Kinder. Die Zeit ohne die Kleinen hatte sich für sie angefühlt wie ein ganzer Monat, und man freute sich, nun endlich wieder mehr Leben im Haus zu haben (wenn es schlecht läuft im wahrsten Sinne des Wortes).  Auch die Kinder konnten es gar nicht erwarten endlich wieder nach Hause zu kommen und die Schule zu besuchen, alle hatten sie sich, in Erwartung von Mama, Papa und interessantem Unterricht  gradezu euphorisch, ab dem Kreuz Münster-Süd die Nasen an den Busfenstern platt gedrückt. Aber mehr oder weniger so ist es ja jedes Jahr.

Beim Nachtrupp, der in der Halle geblieben war, um alles zusammen- und aufzuräumen, war die Stimmung deutlich weniger euphorisch: Kaum waren Material und Technik verpackt und zum Einladen in den Lkw gestapelt, kaum war die Halle sauber, kam besagter Lkw tatsächlich. Um „ein bisschen Reisegepäck“ abzuholen. Der Lkw, vom Fahrer selbst auf Grund seiner (nicht vorhanden) Größe liebevoll als „Maggiwürfel“ bezeichnet, hatte zu allem Überfluss auch noch eine Palette mit Kartons geladen. Nach dem Fahrer dann reichlich Fotos geschossen hatte – „das glaubt mit sonst Niemand“ – fingen wir dann trotzdem an, alles einzuräumen. Zu diesem Zeitpunkt waren wir wenig optimistisch, alles auf einen Rutsch nach Münster zu bekommen. Doch dank hervorragende Verstauarbeit gelang es uns tatsächlich, alles unterzubekommen. Eine Kooperation zwischen Pipho-Jugend und Spedition Kühne und Nagel ist bereits angedacht. Hätten wir nicht alle Schlafsäcke und Matten schon in den Bus geladen, hätten wir es mit Sicherheit nicht geschafft, alles im kleinsten Lkw der Spedition unterzubringen.

Doch so konnten ab 19:30 alle glücklich ihr Gepäck vom Piuspfarrheim abholen und wir unser Material wegräumen. Für alle heißt es jetzt in den nächsten Tagen erst mal zu entspannen und etwas Kraft zu tanken, bevor der normale Alltag wieder losgeht.
Vielen Dank an alle, die irgendwie daran beteiligt waren, dieses Ferienlager zu dem machen, was es war: Eine schöne Erfahrung, für Kinder, Leitern und auch Eltern. Wir wünschen allen Lagerkindern alles Gute für das neue Schuljahr. Und denkt an zwei wichtige Sachen:
1. Es gibt ein Nachtreffen mit Lagerfilm-Prämiere (Termin wird bekanntgegeben).
2. Nach dem Lager ist vor dem Lager!

Sonntag, 27. August 2017

Heute beginnt der letzte volle Tag. Klingt erst mal sehr traurig, ist allerdings wahrscheinlich gar nicht so schlecht, wenn man sich die Gesichter der fertigen Kinder und Leiter ansieht. Nach 12 Tagen immer in Gesellschaft und Programm braucht der ein oder andere doch mal etwas Zeit für sich. Aber noch sind wir ja hier, also wollen wir den letzten gemeinsamen Tag noch mal richtig effektiv nutzen.

Nach dem gemeinsamen Frühstück gibt es folgende Ansage: Alle Kinder bitte einmal ihre Taschen packen und sie gemeinsam mit ihren Isomatten in die Halle räumen, damit wir Leiter schon mal in Ruhe die Schlafsäle abbauen und fegen können. Außerdem haben ein paar Kinder ab 14 Jahren gestern das Angebot bekommen, mit „Aussetzen“ zu gehen. Bei diesem Programmpunkt wird ein Wanderrucksack mit genug Verpflegung gepackt und die Kinder verbringen den Tag mit ein paar Leitern in der Wildnis. Dieses Jahr geht es für diese Kinder also direkt nach dem Frühstück los. Die anderen Kinder haben in der Zeit, wo der Großteil der Leiter die Schlafsäle abbaut und die Halle aufräumt, die Möglichkeit draußen Traumfänger zu basteln oder verschiedene Brett- und Ballspiele zu spielen. Als sie zum Mittagessen zurück in die Halle kommen, staunt das ein oder andere Kind nicht schlecht, denn die Schlafsäle und der Materialbereich sind komplett abgebaut und alles in Kisten verpackt. Die Kinder dürfen nun ihre Matten wieder dort hinlegen, wo ursprünglich die Schlafsäle waren, allerdings diesmal ohne Trennung der Bereiche. So werden alle die letzte Nacht zusammen in der Halle verbringen.

Zum Mittagessen gibt es etwas, worauf sich sowohl Leiter als auch Kinder schon das ganze Lager freuen: Döner! Mit allem was dazu gehört: Gyros, Zaziki, Salat, Tomaten, Gurken, Mais, Zwiebeln und Krautsalat. Alle können sich ihren Döner mit der richtigen Mischung selbst belegen. Für die Aussetzen-Kinder gibt es derzeit Dosenravioli überm Feuer. Diese kommen gerade rechtzeitig für den Nachtisch wieder zurück in die Halle: Es gibt Schokopudding.

Wie sich in den letzten Jahren herausgestellt hat, tauchen beim Fegen der Schlafsäle immer so die einen oder anderen verloren gegangenen Sachen auf. Auch dieses Jahr werden nach dem Mittagessen erst mal Fundsachen „versteigert“. Hier noch mal der Aufruf an die Eltern: Falls Sie noch etwas vermissen, kommen Sie doch mal nach dem Lager auf einen Blick in die Fundkiste vorbei.

Danach gibt es noch eine letzte Mittagspause, in der die Kinder noch mal zum Kiosk oder ins Dorf gehen können. Dann wird schon der nächste Programmpunkt vorbereitet: Der Bunte Abend. Alle Kinder dürfen sich in Gruppen oder alleine einen kurzen „Show-Act“ für den Abend vorbereiten. Die Kinder haben alle sehr kreative Ideen, sodass wir letztendlich ein paar Quiz-Shows, eine Flachwitz-Challenge, eine Gesangseinlage und einen Lager-Rap dabeihaben. Was im Anschluss natürlich nicht fehlen darf: Unsere Abschlussparty. Es wird ein letztes Mal das Tanzbein geschwungen. Mit einer Runde Schachtanz wird unser letzter Abend dann schließlich abgerundet. Dann heißt es schon: Zähne putzen, Pipi machen, ab ins Bett! Kaum zu glauben, dass es morgen schon wieder zurück nach Münster geht. Aber man soll ja bekanntlich aufhören, wenn es am Schönsten ist.

Samstag, 26. August 2017

Ein ganz normaler neuer Tag in Kirchhundem. Nach zehn Tagen Lager fast schon langweilig. Deshalb machen wir aus einem neuen Tag einfach ein neues Jahr.
Begonnen haben wir das Jahr heute mit einem ganz entspannten Sektfrühstück, jedes Kind hatte ein Gläschen vor sich stehen, gefüllt natürlich nur mit Apfelschorle, die aber täuschend echt an einen feinen Schaumwein erinnerte. Nach einer kurzen Neujahrsansprache wurde dann angestoßen.
Nachdem der Abwasch erledigt war folgte die erste Feier im jungen Jahr: Karneval.  
Alle Leiter zogen stilecht verkleidet in einer langen Polonaise in die Halle und auf die Bühne, vor die dann ordentlich Kamelle auf die Kinder regneten. Dazu entsprechende Musik, und der Session-Auftakt war perfekt. Da die Kinder natürlich nicht verkleidet waren, hieß es dann erstmal in Gruppen basteln. Zur Verfügung stand den Kindern dabei nur Zeitung und etwas Klebeband. Das beste Kostüm wurde vom Prinzen höchstpersönlich prämiert.
Bei all der guten Laune gab es auch einen kleinen Wehmutstropfen: Konstantin, seit drei Jahren in der der Pipho-Jugend aktiv und in diesem Jahr zum dritten Mal als Leiter im Ferienlager dabei, ist heute nach Münster gefahren. In ein paar Tagen geht es für ihn in die Slowakei, wo er ein freiwilliges soziales Jahr absolvieren wird. Viel Glück!
Auf Karneval folgt unausweichlich Ostern. Und zu Ostern gehören unausweichlich bunte Eier. Jedes Kind hat also vom Osterhasen ein weißes Ei in die Hand gedrückt bekommen, dem es etwas Farbe zu verleihen galt. Und tatsächlich waren kurze Zeit später alle Eier bunt angemalt, auf sehr hohen bis eher einfachen kreativen Niveau. Anschließend gab es für die Kids Osterferien bis zum Mittagessen.

Nach einer erholsamen Mittagspause war unser Jahr schon recht weit fortgeschritten, höchste Zeit sich um die Reise- und Urlaubsplanung zu kümmern. Wir haben also die Kinder in Gruppen mit einer Packliste ins Dorf geschickt, um einige Sachen zu besorgen, die man so für eine gelungene Reise braucht: Lektüre, Proviant, ein Ticket, eine Tasche…Eine Stunde hatten die Kinder Zeit, sich alles zusammen zu suchen. Dann hieß es noch schnell einen Sommerhit zu schreiben, denn was wäre ein Sommer ohne Musik?
Die Mühen waren nicht umsonst: Während die Kinder unterwegs waren, wurde vor der Halle ein Fünfsterne-Beachresort aufgebaut, mit allen Schikanen: Strand, Beachmusik, Cocktailbar (KiBa und Multi), Seifenblasen- und Nebelmaschine. Dazu noch ein paar Bälle, etwas Straßenkreide, ein kleines bisschen Glück mit dem Wetter und der entspannte Sommerurlaub war perfekt. Die Kinder waren so gut drauf und haben sich klasse selber beschäftigt, so dass wir uns dazu entschieden haben den geplanten „Geburtstag“ einfach ausfallen zu lassen, zumal es schon recht spät war und die Kinder recht fertig (wie auch die Leiter). Den Kuchen gab’s natürlich trotzdem.
Nach dem Abendessen haben wir den Tag spätherbstlich mit Lagerfeuer und Stockbrot ausklingen lassen, alles ganz entspannt und somit genau das Richtige.
Morgen ist dann schon der letzte ganze Tag, der Erfahrungsgemäß für die Leiter deutlich stressiger ist als für die Kinder, immerhin muss bis Montag die ganze Halle geräumt sein. Zum Glück liegt noch eine erholsame Nacht dazwischen, die alle gut gebrauchen können. 

Freitag, 25. August 2017

Der heutige Morgen beginnt wieder klassisch mit einem Wecklied. Die Kinder beginnen schon vor dem Frühstück damit ihre Rucksäcke zu packen, denn heute steht, wie gestern bereits berichtet, ein weiterer Tagesausflug an.

Beim Frühstück schmieren sich die Kinder also zwei zusätzliche Brötchen die dann im Aqua Magis verzehrt werden können. Wenig später kommt dann auch schon der Bus, der uns nach Plettenberg in das Freizeitbad bringen soll. Diesmal wird Gott sei Dank auch nicht allzu vielen Kindern bei der kurvenreichen Fahrt durch das Sauerland schlecht.

Im Schwimmbad angekommen sammeln wir uns draußen auf einer Wiese, bei der die Kinder die Rucksäcke und alles weitere liegen lassen können. Es werden noch einmal kurz die Regeln des Schwimmbads erklärt und eine Zeit für die verpflichtende Mittagspause ausgemacht, dann dürfen die Kinder los.

Das Aqua Magis bietet ein unglaublich abwechslungsreiches Badeerlebnis, das vom entspannten Solebad bis zum abenteuerlichen Wellenbad reicht und damit für jedes Kind etwas zu bieten hat.  Besonders bekannt ist das Aqua Magis jedoch für seine vielen Rutschen. So gibt es dort zum Beispiel die erste Loopingrutsche Deutschlands oder die ersten beiden Stehrutschen der Welt.

Es gibt also viel zu entdecken und so verteilen sich die Kinder in Kleingruppen im Schwimmbad und kehren nur gelegentlich zu unserer Wiese zurück um ihre Brötchen oder etwas Obst zu essen. Die Zeit verfliegt und am späten Nachmittag werden die Kinder dann Duschen geschickt. Viele kaufen sich nachdem sie sich angezogen haben am Eingang noch ein Eis am Stil, welches beim warten auf den Bus in der Sonne genossen wird.

Auf der Rückfahrt schaukelt der Bus viele der Kinder und Leiter in den Schlaf. Man merkt, wie anstrengend der Tag im Schwimmbad war. Deshalb entschließen sich die Leiter, als wir wieder in der Halle angekommen sind, auf ein Abendprogramm zu verzichten und statt dessen nach dem Abendessen „Bertreutes Wohnen“ anzubieten. Dabei können die Kinder sich selbst oder unter Anleitung eines Leiter in Kleingruppen beschäftigen. Die meisten spielen, in zwei Gruppen aufgeteilt, das Rollenspiel „Werwolf“ aber auch Armband knüpfen oder das Brettspiel „Risiko“ sind beliebt.

Um 21:30 Uhr werden dann alle langsam zum Zähne putzen geschickt. Ein langer und Ereignisreicher Tag liegt hinter den Kindern, weshalb schnell Ruhe in der Halle einkehrt und alle in den wohl verdienten Schlaf fallen.

Donnerstag, 24. August 2017

Erfahrene Lagerkinder kennen das… Zum Casinoabend gehört auch der Brunch am nächsten Morgen. Dieser wird auch in diesem Jahr freundlicherweise von unserem Besuch vorbereitet und bietet den Kindern die, im Ferienlager, einmalige Möglichkeit selbst zu entscheiden wann sie  Frühstücken gehen. Ab acht bis zehn Uhr wird ein üppiges Buffet geboten, bei dem es zusätzlich zu dem „normalen“ Aufschnitt, Brot und Brötchen auch Rührei, besondere Aufschnitte, Müsli, kleine Käsespieße, Speck und vieles mehr gibt.

Es ist schon mehr als die Hälfte des Lagers vorbei und hinter den Kindern liegen einige Tage voller neuer Erfahrungen, die durchaus auch Anstrengung mit sich bringen und so ist es nicht verwunderlich, dass die meisten Kinder (und Leiter) erst um halb zehn aus ihren Schlafsälen kommen.

Allgemein ist die Stimmung in der Halle sehr entspannt. In einer Ecke der Halle werden Gesellschaftspiele gespielt, man unterhält sich oder knüpft Freundschaftsbändchen. Diese soll auch durch den nächsten Programmpunkt nicht gebrochen werden. Die sogenannte Postkartenaktion. Vor dem Ferienlager verkauft die Leiterrunde traditionell Postkarten um Geld für das Ferienlager zu sammeln um damit den Kindern Extras wie Schwimmbadbesuche oder ein Eis zu finanzieren. Für zwei Euro wird die Adresse vom Käufer oder dessen Freunden/Verwandten mit dem Versprechen notiert, dass wir demjenigen während des Lagers eine Postkarte schicken.

Doch über 100 Postkarten müssen erst einmal geschrieben und in unserem Fall sogar bemalt werden, denn die Karten haben eine blanko Vorderseite. Also verbringt das gesamte Lager die nächste Stunde an den Tischen und malt und schreibt ganz fleißig. Am Ende haben wir massig schöne Karten die heute noch losgeschickt wurden und in den nächsten Tagen erwartet werden dürfen.

Wenig später gibt es dann auch schon Mittagessen. Aufgrund des geringen Zeitabstands  zwischen Frühstück und Mittagessen jedoch „nur“ eine Suppe und zum Nachtisch ein Wassereis.

Nach der Mittagspause wollen wir dann langsam wieder in Schwung kommen und sammeln uns deshalb in Sportklamotten draußen um gemeinsam durch die Sonne zum Sportplatz zu laufen.

Dort angekommen teilen wir die Kinder in sieben Teams ein um dann in das allseits beliebte Spiel „Capture the Flag“ zu starten. Dabei geht es darum, dass jedes Team seine eigene Flagge bekommt die es, vor den gegnerischen Teams, zu beschützen gilt. Die Flagge wird von drei Teammitgliedern mit Bällen beschützt, die die Angreifer rauswerfen dürfen. Diese wiederum versuchen ohne von einem Ball getroffen zu werden die Flagge in die eigene Basis zu bringen.

Die Kinder sind mit vollem Ehrgeiz dabei und zeigen was das ausschlafen bewirkt hat. Auch wenn dabei keine Regeldiskussionen ausbleiben haben alle eine menge Spaß beim Flaggen stibitzen.

Zum Abendessen steht dann schon das zweite Highlight in Sachen Essen an. Wir schmeißen den Grill an und grillen Steak, Würstchen und vegetarische Alternativen.

Auch wenn wir heute Donnerstag haben steht zum Abschluss des Tages ein Samstag-Abend-Klassiker an. Thomas Gottschalk kehrt mit der beliebtesten Familienshow Deutschlands zurück. „Wetten Dass?“ ist heute Abend bei uns in Kirchhundem zu Gast und bringt wie immer spannende Wetten und Stargäste mit. Die Wettkandidaten sind diesmal unsere Lagerkinder, die sich die letzten beiden Tagen Wetten ausgedacht haben.

Bei den Wetten ist alles dabei. Ich kann schneller als jeder Leiter einen halben Liter Wasser trinken, niemand kann einen tieferen Spagat machen als ich oder keines der anderen Kinder schlägt mich im Armdrücken, sind einige von ihnen.

Als Stars sitzen Ed Sheeran, Elyas M‘Barek oder die Lochis auf der berühmten großen Couch. Ed performt seinen neuesten Song, Elyas zeigt den Trailer zu „Fack Ju Goethe 3“ und die Lochis unterhalten sich mit Gottschalk über ihre zukünftigen Projekte.

Auch ein Musikauftritt bleibt nicht aus. AnnenMayKantereit treten mit ihren Hits „Barfuß am Klavier“ und „Zu Hause“ auf und verzaubern und mit rauchiger Stimme und akustischer Gitarrenmusik.

Ausnahmsweise gibt es dann am späten Abend kaum Probleme die Kinder ins Bett zu bekommen. Wir haben heute angekündigt, dass es in diesem Jahr einen zweiten Tagesausflug geben wird. Wir fahren morgen in ein Erlebnisbad nach Plettenberg.

Mittwoch, 23. August 2017

Ufos über Kirchhundem gesichtet! Ausgerechnet heute Morgen ist eines von ihnen in unserer Schützenhalle abgestürzt. Und auf einmal sind alle Leiter spurlos verschwunden und wurden durch grüne, merkwürdig sprechende Aliens ersetzt- komischer Zufall.
Unsere Kinder werden zuerst mal von den Aliens aus ihren Schlafsälen entführt, um eine Runde Frühsport zu betreiben. Ganz richtig gehört: eine Runde Hampelmänner und Dehnübungen vor der Schützenhalle gehören anscheinend zum Alltag eines Aliens dazu. Weiter geht’s an den Frühstückstisch. Auch hier ist heute nichts gewöhnlich. Die Namen der Kinder (rückwärts buchstabiert) sind Plätzen am Tisch zugeordnet, sodass jedes Kind erstmal eine Weile damit verbringt, seinen Namen zu finden. Außerdem ist die Milch bei uns heute mal rosa. Klingt alles ziemlich verrückt, doch es wird noch besser, schließlich ist heute „Crazy Day“. Die Kinder haben nach dem Frühstück die Aufgabe, Plakate zu entwerfen mit denen sie später demonstrieren gehen um Unterschriften zu sammeln. Die Projekte, die dabei entstehen sind durch aus kreativ und natürlich genau so gehaltvoll. Da wären Kampagnen wie „Müsli, Müsli, Mjam, Mjam, Mjam“ oder „Für mautfreie Michstraßen!“. Nachdem alle Kinder durchs Dorf gelaufen sind, um möglichst viele Unterschriften auf ihrer Rolle Klopapier zu sammeln, steht noch ein letztes Spiel an. Den Kindern wurde von den Aliens den Krieg erklärt und nun ist es deren Aufgabe, die Aliens aus ihrer Schützenhalle zu vertreiben. Der Krieg wird in einer Runde „Arschkrabbencatchen“ ausgefochten. Hierbei müssen sich alle Beteiligten mit dem Rücken Richtung Boden auf allen Vieren fortbewegen, wobei der Hintern zu keinem Zeitpunkt den Boden berühren darf. Geschieht dies, ist die betroffene Person sofort ausgeschieden. Nun versucht man also sein Gegenüber mit geschickten Bewegungen aus dem Spiel zu nehmen und dabei selbst die Balance zu halten. Nachdem die Kinder die Aliens erfolgreich vertrieben haben, sind auf einmal wieder alle Leiter aus dem Nichts aufgetaucht, komisch, komisch…
Der Tag geht also erst mal mit einem gewöhnlichen Mittagessen weiter: Es gibt Spinat, Kartoffelpüree und Fischstäbchen. Für die Vegetarier gibt es statt Spinat und Fischstäbchen eine leckere zusammengewürfelte Gemüsepfanne dazu.
Auf einen besonderen Tag folgt bei uns momentan der nächste: Nach dem Essen wird angekündigt, dass heute Abend der Casinoabend stattfinden wird. Dieser besondere Abend unseres Lagers ist jedes Jahr wieder dabei und seit Tag 1 in aller Munde. Damit die Kinder und Leiter genug Zeit haben, sich darauf vorzubereiten, ist unser Nachmittagsprogramm heute eher entspannt. Die Kinder haben die Wahl, entweder auf den Sportplatz zu gehen oder sich an der Schützenhalle mit Basteln zu beschäftigen. Nebenbei können schon mal die ersten Leute duschen, damit nach dem Abendessen alles zügig geht. Dann bekommen die Kinder nämlich etwas mehr als eine Stunde Zeit, um sich schick zu machen.
Der Casinoabend funktioniert wie folgt: Die Kinder suchen sich einen Partner, mit dem sie das Casino betreten möchten (das Geschlecht spielt dabei keine Rolle). In Paaren aufgeteilt bekommen sie dann Spielchips, die sie als Einsatz für die Spiele verwenden können. Ohne den richtigen Dresscode werden sie nicht ins Casino gelassen: Für die Jungs gilt Hemd in der Hose und für die Mädchen Hauptsache schick- ob in Kleid oder Hose. Nachdem es dann also alle Kinder an den Türstehern vorbei geschafft und dort ihre diesjährigen Lager-Armbändchen erhalten haben, geht das Gezocke los. Wir haben drei verschiedene Spiele aufgebaut: Roulette, Black Jack und Würfelspiele. In allen können die Kinder ihr Glück/Können auf die Probe stellen, sie können sich allerdings auch dafür entscheiden, die Chips für Getränke auszugeben, statt als Wetteinsatz. Letztendlich erwartet das Paar mit den meisten Spielechips ein besonderer Preis. Und die diesjährigen Gewinner sind… Famke und Mirella! Glückwunsch an dieser Stelle.
Im Anschluss an den Casinoabend findet dann noch unsere zweite Party statt! Diese geht heute sogar ausnahmsweise etwas länger als sonst, da wir morgen ausschlafen werden. Die Kinder (und Leiter) haben die Möglichkeit bis 10:30 zu brunchen. Der Brunch wird netterweise von unseren Besuchern für die nächsten paar Tage vorbereitet. Auf eine erholsame Nacht!

Dienstag, 22. August 2017

Heute morgen mussten die Bässe der Weckmusik besonders aufgedreht werden, das volle Programm zehrt merklich an den Kraftreserven der Kinder. Das einzige, was die Jungs und Mädels aus den Federn trieb, war die Aussicht auf einen erlebnisreichen Tag in Fort Fun, dem sauerländischem Äquivalent zu Phantasialand, Movie Park und Co.
Um den Kindern eine Alternative zu teuren Freizeitpark-Pommes zu bieten, haben wir nach dem Frühstück Müsliriegel und Butterbrottüten verteilt, damit die Kinder sich ein Lunchpaket zusammenstellen konnten, auch Pastor Mensinck sollte davon im Laufe des Tages noch profitieren, denn auch er kam heute mit.
Nachdem der Bus dann nach 25 Minuten Verspätung auf dem Hof vor der Halle stand, ging es endlich los. Als unsere Route dann über einige Sauerland-Serpentinen verlief, war recht schnell klar, dass sich für einige Kinder das schlimmste Fahrgeschäft nicht in Fort Fun befinden sollte.
Irgendwie sind dann doch alle gut angekommen, und die kurvige Fahrt war es auch wert.
Denn obwohl Fort Fun nicht mit der großen Themenpark-Konkurrenz mithalten kann, bietet es trotzdem alles was das Lagerkinder-(Leiter und Pastoren) Herz begehrt: Achterbahnen, Wasserbahnen, Sommerrodelbahn, Geisterbahn, Kettenkarussel (spielt nachher noch eine wichtige Rolle), Spielebuden, Imbisse, Süßigkeitenstände…Die Liste ließe sich endlos fortsetzen. Außerdem passt Fort Fun, in dem sich alles am Thema Wilder Westen orientiert, dieses Jahr perfekt zu unserem Lagermotto. Das Wetter passte mindestens genauso gut, sonnig war es. Das einzige, was nicht passen sollte, war die Größe einiger Kinder und die Größenbeschränkung an einigen Achterbahnen.

Nachdem wir einen Treffpunkt und eine Uhrzeit festgelegt hatten, stürzten sich dann alle direkt ins Getümmel. Abgesehen von einer Mittagspause, die wir alle zusammen verbrachten, waren sowohl Kinder als auch Leiter in kleineren Gruppen unterwegs. Noch am Morgen haben alle Kinder ihre Lagershirts bekommen (dieses Jahr im stylischen Braun mit orangenem Schriftzug, der 70er-look ist der Trend des Sommers!), und so sah man in jeder Achterbahn immer ein paar Fahrgäste in Pipho-Uniform. Das schweißt die Kinder natürlich zusammen und ruft als Nebeneffekt einen gewissen „Lagerpatriotismus“ hervor. Dieser wurde noch Verstärkt durch die Anwesenheit von Kindern anderer Ferienlager, optisch dank unterschiedlich farbiger Lagershirts klar von unseren zu unterscheiden.
Traditionell endet daher jeder Besuch in Fort Fun mit der Übernahme des Kettenkarusells. Dazu treffen wir uns immer etwas früher, um die letzte halbe Stunde dort zu verbringen. Bei besagtem Fahrgeschäft in der Nähe des Ausgangs handelt es sich um ein handelsübliches Kettenkarusell, wie es auch auf dem Send in Münster zu finden ist. Vor unserem Eintreffen ist es vor allem bei kleineren Kindern und Familien beliebt, so auch dieses mal. Doch dann kamen wir: 50 Kinder und 15 Leiter stellen sich an, um mindestens einmal mitzufahren. Bereits in der Schlange werden fußballfanartige Sprechchöre angestimmt, die in den meisten Fällen nur aus den Worten „PIPHO“ und „JUGEND“ bestehen. Auch eine entsprechende „Humba“-Version gehört zum Repertoire. Sobald die Dame (die den Trubel von anderen Lager zu kennen scheint) am Eingang das Kettchen entfernt, das die Meute im Zaum gehalten hatte, rennen alle los, um einen Platz zu ergattern. Wem das trotz begrenzter Kapazität gelingt, kann sich auf die nächsten eineinhalb Minuten freuen. Diese beinhalten neben einer klassischen Kettenkarusselfahrt eine Menge der oben beschriebenen Sprech- bzw. Schreichöre, ideales Material für den Lagerfilm.
Doch man soll bekanntlich aufhören, wenn es am schönsten ist, und so machten dann auch wir uns um 18:00 Uhr auf den Weg Richtung Ausgang. Die Kinder waren auf der Rückfahrt nicht nur bedeutend ruhiger -einige haben sogar etwas Schlaf nachgeholt- die vielen Achterbahnen schienen auch einen positiven Effekt auf die Kurvenfestig (fast aller) der Lagerteilnehmer gehabt zu haben.
Die Kinder waren abends natürlich nicht mehr zu viel zu gebrauchen. Klassischerweise rundet daher ein Film den Tag nach hinten perfekt ab. Und so holten die Kids ihre Luftmatratzen und Schlafsäcke in die Halle, wo heute „Tim und Struppi“ gegeben wurde, der sich in der Abstimmung gegen zwei Konkurrenten durchgesetzt hatte. Die Gelegenheit war günstig, um einmal alle Schlafsäle ordentlich durchzufegen.
Die Kinder schliefen nach dem anstrengenden Tag fast schon im Stehen ein, der AvD sollte heute Abend eigentlich leichtes Spiel haben. Herr Mensinck hat von dem Film leider nichts mehr gesehen, er verließ uns heute wieder in Richtung Münster.

Montag, 21. August 2017

Der heutige Morgen beginnt mit einer schönen Überraschung für die Kinder. Das Wecklied erklingt etwas mehr als eine halbe Stunde später also sonst. Nach den Anstrengungen der letzten Tage haben die Kinder sich das redlich verdient.

Nach dem Frühstück starten wir in den Tag mit einer Olympiade, die das Thema Wilder Westen aufgreift. In sieben verschiedenen Teams durchlaufen die Kinder acht Stationen bei denen sie die verschiedensten Aufgaben erfüllen müssen, die allesamt bepunktet werden. An einer Station wird zum Beispiel Bogen geschossen. Die Resultate reichen dabei von voll ins Schwarze bis drei Meter neben die Zielscheibe. Dann gibt es noch Lasso werfen, Steckenpferdrennen, Tischtennisbälle von Flaschen mit Hilfe einer Wasserpistole schießen oder aus Wörtern mit Western-Thematik ein Gedicht verfassen. Wenn ein Signal erklingt zieht das Team weiter zur nächsten Station. Die Kinder sind motiviert und feuern sich gegenseitig an um genügend Punkte zu sammeln um sich am Ende den Gesamtsieg zu sichern. Als Preis winkt schließlich ein verlockendes Eis am Stil.

Nach dem wir zum Mittag Nudeln mit Jägersoße und Schnitzel gegessen hatten war es dann so weit: Das siegreiche Team konnte sich vorne unter den neiderfüllten Blicken der anderen Kinder ihr Eis abholen. Doch auch die anderen Kinder gingen nicht leer aus, denn es wurden zum Nachtisch Wassermelonen verteilt.

Am Nachmittag stand dann eines der bekanntesten Spiele unseres Ferienlager an: Das Fantasyspiel. Das Fantasyspiel ist ein auf das Motto abgestimmtes Geländespiel, bei dem die Kinder in Gruppen versuchen, ein Problem zu lösen oder drohende Gefahr abzuwenden. Auf dem Gelände verteilt befinden sich die verschiedensten Charaktere, die alle Teil des Spiels sind und den Kindern immer kleine Aufgaben auf den Weg mitgeben, die alle aufeinander aufbauen. Am Ende führen alle Stränge zusammen und bilden die Lösung.

Die Ausgangssituation war in diesem Jahr die folgende:

Wir befinden uns im Wilden Sauerland. Die Häuptlinge des Stammes der mächtigen Merle und des Stammes des prolligen Pauls sind seit vielen Jahren verfeindet. Und das alles wegen einer verschwundenen Halskette. Allerdings haben sich nun die Kinder der beiden Häuptlinge ineinander verliebt. Das finden beide Häuptlinge nicht gut und es steht kurz vor einem Krieg zwischen den Stämmen. Jetzt muss alles Mögliche getan werden, damit die Häuptlinge sich wieder vertragen und das Liebespaar endlich zusammen sein darf. Auch wenn gleichzeitig die Dalton-Brüder, eine gemeine Diebesbande ihr Unwesen treiben.

Für das Spiel waren wir zu einer nahe gelegenen Kapelle gelaufen. Drum herum ist ein Wald, der mit vielen kleinen Wegen vernetzt ist auf denen sich in den folgenden drei Stunden Kindergruppen hin und her bewegten, um zu den Charakteren zu gelangen. Ganz schön anstrengend also gerade für die Kinder, die sonst das flache Münsterland gewohnt sind. Und so freuen sich alle umso mehr, als unser allseits beliebter Pfarrer Mensinck ankommt, der uns bis morgen einen Besuch abstattet. Denn es spricht sich schnell herum, dass es am heutigen Abend deshalb nur eine zwanzigminütige Andacht geben wird und kein langes und anstrengendes Abendprogramm.

Bei ruhiger und entspannter Stimmung wird gesungen und Pastor Mensinck gibt einige Impulse zum Thema Ferienlager. Perfekt um im hektischen Lageralltag herunterzufahren und zur Ruhe zu kommen.

Auch aus Leitersicht ein gelungener Zeitpunkt, denn morgen geht es schon mit einem weiteren Lagerhighlight weiter. Unser Tagesausflug steht an! Dieses Jahr geht es wie letztes Jahr ins Fort Fun, ein nahegelegener Freizeitpark.

Sonntag, 20. August 2017

Genau wie gestern wurden wir auch heute vom Wetter nicht unbedingt beglückt, aber dazu später mehr. Unser Programmpunkt am Morgen war das sogenannte „Kamelspiel“. Die Kinder wurden in mehrere Stämme aufgeteilt. Das Ziel jedes Stammes ist es, möglichst viele Kamele zu züchten. Dafür muss man die Kamele erst einmal sammeln und sie dann durch Wasser von der Oase versorgen. Nur Kamele, die am Wechsel des Tages (bei uns zehn Minuten Spielzeit) genug Wasser bekommen haben, zählen. Um das Ganze nicht zu eintönig zu machen, gibt es dazu auch noch Jäger. Deren Aufgabe ist es, andere Spieler zu fangen. Wird ein Spieler von einem Jäger gefangen, muss er seine Kamele/Wasser an ihn abgeben.
Ausgerechnet als wir mitten im Spiel waren, hat sich das Wetter überlegt beim Kamele versorgen zu helfen und ein heftiger Platzregen fing an. Also alle nach drinnen, mehrere Brettspiele wurden ausgepackt, Freundschaftsbänder geknotet, Tischtennis gespielt- klingt erst mal gut. Doch wie es das Wetter so wollte, hielt das auch nur für eine halbe Stunde an. Richtig geraten, dann kam die Sonne wieder raus. Na toll! Aber da wir die Rarität Sonnenschein nicht für drinnen verschwenden wollten, haben wir uns entschieden, das Spiel doch wiederaufzunehmen. Also alle Mann wieder nach draußen, Kamele wieder ausgepackt und die Pipetten wieder gefüllt. Zum Glück blieb der Regen dann aus und wir konnten unser Spiel mit immerhin nur einer Regenunterbrechung zu Ende bringen.
Zum Mittagessen gab es dann Hühnchen Curry mit Reis und dazu einen frischen Möhrensalat. Zum Nachtisch wurden noch ein paar Pudding, Joghurt- und Apfelmusreste von den letzten Tagen verteilt.
Aus Misstrauen gegenüber dem Wetterbericht haben wir uns dazu entschieden den Rest des Tages größtenteils drinnen zu verbringen. Somit haben wir am Nachmittag „Schlag den Leiter“ gespielt. Die Regeln sind wie folgt: Die Kinder treten gegen die Leiter in verschiedenen Disziplinen an. Damit es fair bleibt werden sowohl die Kinder die antreten, als auch die Leiter gelost. Dabei sind Dinge wie Regionen auf einer Landkarte einzeichnen, Lieder erraten oder einen Eierlaufen-Parcours meistern. Letztendlich blieb es bis zum Ende spannend und die Leiter konnten mit einem Punkt Vorsprung das Spiel für sich entscheiden.
Am Abend wurde das große Geheimnis um die Fragebögen gelüftet, die ein paar Tage zuvor ausgeteilt und von den Kindern ausgefüllt wurden: Das Familienduell stand an! Der ein oder andere kennt es vielleicht aus dem deutschen oder auch amerikanischen Fernsehen („Family Feud“). Die Kinder treten als verschiedene Familien an. Die Aufgabe dieser Familien ist es, die meistgenannten Antworten auf bestimmte Fragen zu finden. Von „Ein Stadtviertel in Münster“ bis „Etwas aus meinen Koffer“ war so einiges dabei. Teilweise waren die Kinder selbst überrascht, was für Antworten dabei so herauskamen. Zählen Chips als Süßigkeit? Sieben Kinder finden schon, die anderen 44 waren da eher skeptisch.
Nach diesem eher drinnen-lastigen Tag haben wir Leiter etwas Angst um unseren Schlaf, denn ganz auspowern konnte wir die Kinder nicht. Dabei sollten die Kinder heute erstrecht früh schlafen gehen, da sie morgen einige große und anstrengende Programmpunkte erwarten. Tatsächlich muss man allerdings sagen, dass es jetzt gerade um 23:35 überraschend leise in der Halle ist. Scheinbar gab es dann doch noch etwas Schlaf nachzuholen.

Samstag, 19. August 2017

Es ist kaum zu glauben! Nach dem „Weltuntergangswetter“ gestern werden wir am heutigen Morgen tatsächlich von Sonnenstrahlen wach gekitzelt. Man sollte meinen, dass dieser Umstand bei den Kindern und Leitern Motivationsschübe verursacht, doch davon ist am Frühstückstisch definitiv nichts zu spüren. 74 Gestalten kommen aus ihren Schlafsälen gekrochen und schlurfen peu à peu zu ihren Plätzen. Als dann endlich alle versammelt sind, hört sich das „Segne Vater diese Gaben“ wie ein einziges Gegrummel an und ist so leise, dass einige nicht einmal mitbekommen, dass sie mit dem Essen beginnen dürfen.

Eine Stunde später sieht das mit der Motivation schon ganz anders aus. Zumindest bei den Leitern, die vor der Bühne zu unserem Ruflied „Ich und mein Pony“ tanzen und nebenher die letzten Bälle, Erste Hilfe Taschen und Wasserkästen zusammen suchen. Wir wollen das gute Wetter nutzen und gemeinsam zum Kunstrasenplatz des hier ansässigen Fußballvereins laufen. Die Kinder haben offenbar tatsächlich nach dem Frühstück zugehört und wie angewiesen ihre Sportschuhe und Sportsachen angezogen, sodass es ohne Verzögerungen los gehen kann.

Nach einem zehnminütigen Marsch sind wir da, ein ganzer Fußballplatz für uns alleine. Schnell bilden sich verschiedene Gruppen. Die Fußballer bilden die größte und beanspruchen für sich eine Hälfte des Platzes, während auf der anderen Frisbee und Totenball gespielt wird. Ungefähr in der Mitte des Feldes hat sich sogar eine Gymnastikgruppe im Kreis aufgestellt, die sich an den verschiedensten Übungen versucht. Es ist also für jeden etwas dabei. Selbst unsere Verletzten können das Vormittagsprogramm in vollen Zügen genießen, denn die Vormittagsstunden fühlen sich wie „echter Sommer“ an. Die Sonne scheint und der Himmel ist blau.

Die Zeit verfliegt und so müssen wir uns schon fast beeilen um rechtzeitig zum Mittagessen wieder in der Halle zu sein. Die Kinder haben fast drei Stunden Vollgas gegeben und sind nun dementsprechend ausgepowert. Das macht sich dann bemerkbar als die ausgezeichneten Spätzle mit Geschnetzeltem verputzt sind, die Teller gestapelt und am „Tisch 1“ Marlene und Marie Arm in Arm an ihren Plätzen eingeschlafen sind. Doch auch dafür haben wir Leiter ein Mittel: Cora schnappt sich eine Kamera und Kons betätigt hinter den beiden die Sirene des Megaphons (kurze Entwarnung an die Eltern, die beiden haben keinen Herzinfarkt erlitten). Das entstandene Video wird sicherlich in den Lagerfilm eingebunden, den wir Ihnen dann im November beim Nachtreffen präsentieren werden.

Nach einer erholsamen Mittagspause starten wir in das Nachmittagsprogramm. Es steht ein echter Klassiker an. Ein Spiel Namens „Goldenes Kalb“ (dieses Jahr unserem Motto entsprechend „Goldener Kaktus“). Dabei geht es darum, dass die Kinder, in verschiedene Teams aufgeteilt, bei diversen Spielen Bierdeckel erspielen können. Diese müssen dann im Anschluss zu einer, mit Leitern besetzten, Basis gebracht werden, wo die Punkte in Listen vermerkt werden. Das ganze läuft jedoch nicht ohne Hindernis ab. Auf dem Weg zur Basis können sich die Kinder gegenseitig abschlagen. Was folgt ist ein Duell bei dem entschieden wird, wer seine Bierdeckel an den Konkurrenten abgeben muss. Die Kinder haben Rollenkarten, die ihre Kampfkraft festlegen und damit den Ausgang des Duells bestimmen.

Beim Abendessen wird schon viel gemutmaßt, was das Abendprogramm sein könnte. Als dann Chrissi nach dem Essen die erste Party dieses Lagers ankündigt bricht Jubel in der Halle aus. Motto der Party ist diesmal „Barty“. Leiter stehen am Eingang zu Tanzfläche bereit um den Kindern die verschiedensten Bärte aufzumalen. Und so tanzt dann die bärtige Truppe bis in den späten Abend. Als die Party dann dem Ende zu geht wird es richtig romantisch. Die Kinder tanzen Schachtanz. Ein Junge und ein Mädchen fangen an zu schwofen bis der DJ das Wort „Schach“ sagt. Dann suchen sich die beiden jeweils einen neuen Partner aus dem Publikum bis alle die wollen einmal dran waren. Abgerundet wird der Partyabend traditionell mit dem Lied „Peter Pan“ zu dem alle Kinder und Leiter in einem großen Kreis schunkeln und singen. Die perfekte Einstimmung für eine gute Nacht und so fallen die Kinder im Anschluss schnell in den Schlaf.

Freitag, 18. August 2017

Der Sommer in Münster kann mitunter eine kleine Enttäuschung sein, was in erster Linie an den überdurchschnittlich hohen Niederschlagsmengen liegt. Doch selbst wir als waschechte Münsteraner haben heute nicht schlecht gestaunt, wie viel und lange es hier an einem Tag regnen kann.

Und mit Regen ist an dieser Stelle kein leichtes Tröpfeln oder Fisseln gemeint. Regen meint im Sauerland, dass über erschreckend lange Zeiträume (fast den ganzen Tag) das Wasser bindfadenartig vom Himmel fällt. Für ein Sommerlager nicht grade ideale Voraussetzungen.
Doch von diesen Umständen lassen wir uns natürlich nicht beeindrucken und haben heute ganz normal die Kinder fürs Frühstück geweckt. Trotzdem gab es eine Besonderheit, ein Platz war mit Kerzen und Girlanden geschmückt: Tom Wessels hatte heute sein 14. Jubiläum zu feiern, alles Gute!

Dank eines relativ flexiblen Programmplans und einer großen Schützenhalle mussten die Kinder nach dem Frühstück, trotz des schlechten Wetters, nicht untätig herumsitzen. Denn auf dem Programm stand das „Kaufhausspiel“, bei dem die Kinder in kleinen Gruppen spontan und improvisiert die Szenen nachspielen, die ihnen vorgelesen werden. Die Requisiten dazu kommen aus den Schlafsälen und müssen auf Zeit zusammengesucht werden, was dem Spiel ordentlich Action verleiht.

Zum Mittagessen, jeden Tag ein kleines Highlight, gab es heute einen perfekten Krustenbraten, mit dem unsere Kochmutti Barbara ihr Können einmal mehr unter Beweis gestellt hat. Außerdem haben wir Verstärkung bekommen: Gabriel, Antonia, Tobias und Annika, allesamt das erste Jahr in der Leiterrunde, sind heute angereist. Die „Neuleiter“ bekommen einen Einblick in den Lageralltag und wir eine klasse Unterstützung.

Der Regen, der in der Mittagspause genauso sintflutartig fiel wie morgens, hielt einige Kinder nicht davon ab die Gelegenheit zu nutzen und einen Ausflug ins Dorf zu machen. Der Kaufpark, mit dem unser Lagerkiosk in Sachen Produktvielfalt und Preis-Leistungsverhältnis nicht mithalten kann, war mit Sicherheit einer der Gründe dafür. Wenn man ehrlich ist gibt es im beschaulichem Kirchhundem auch wenig andere.

Nachmittags stand dann das „Chaosspiel“ auf dem Programm. Wie der Name schon verrät wird dabei mit Hilfe von über 50 kleinen Zetteln, die wir in der Halle verteilt haben, ziemlich Chaos gestiftet: Auf der einen Seite der Zettelchen steht eine Nummer, auf der anderen ein Begriff. Die Kinder müssen in Gruppen immer eine Nummer, suchen, um voran zu kommen. Findet eine Gruppe die Nummer, muss sie der Spielleitung den entsprechenden Begriff nennen und dann eine kleine Aufgabe dazu lösen, bevor sie die nächste Nummer suchen kann.  

Nach dem Abendessen stand dann „Eins, zwei oder drei?“ auf dem Programm. Ein Gameshow-Klassiker, der immer gut ankommt. Und da der Regen mittlerweile aufgehört hatte (endlich!) sind wir dann mit den Kindern und ein paar Bällen noch kurz nach draußen gegangen. Denn die Kinder müssen zurzeit noch etwas ausgepowert werden, damit es in der Halle zur Gutenachtzeit auch wirklich ruhig wird.

Donnerstag, 17. August 2017

Der erste „richtige“ Tag beginnt: 8 Uhr morgens, Wecken mit lauter Musik. Für die alten Hasen selbstverständlich, der ein oder andere Neuankömmling muss sich da allerdings erst mal dran gewöhnen. Dafür sind wir ja noch zehn Tage hier! Und gleich noch eine Besonderheit: heute haben wir nämlich zwei Geburtstagskinder, die am Frühstückstisch mit Kuchen und Besang empfangen werden.

Nachdem alle Kinder sich den Schlafsand aus den Augen gerieben haben, geht’s weiter mit dem ersten Programmpunkt: Das traditionelle Leitersuchspiel. Einige unserer Leiter haben sich verkleidet im Dorf verteilt und haben nun ein paar Aufgaben, die die Kinder bewältigen müssen. Zum Beispiel sucht der Wanderer nach einem guten Gasthaus und der Tourist hätte gerne die nächstbeste Busverbindung. So wird sowohl das Dorf, als auch der ein oder andere Leiter noch mal etwas besser kennengelernt.

Im Anschluss geht’s zurück in unsere Schützenhalle. Während die Leiter das Mittagessen vorbereiten, haben die Kinder ein bisschen Freizeit. Dann gibt es endlich das langersehnte Mittagessen: „Nudeln á la Bollo“ von Barbara. Alle Kinder werden sichtlich satt. Und wir Leiter wissen: die Stärkung brauchen sie für unseren nächsten Programmpunkt definitiv. Aber erst mal Mittagspause. In der Halle wird für Ruhe gesorgt, in der Hoffnung, dass ein paar Kinder etwas Schlaf nachholen. Stattdessen sind die meisten Kinder noch voller Energie- ganz im Gegensatz zu den Leitern, die verzweifelt versuchen, die Kinder vom Rennen in der Halle abzuhalten.

Nachdem die Mittagspause halbwegs ruhig überstanden ist, geht es also weiter. Und zwar mit… Wandern! Und plötzlich sind alle Kinder, die in der Mittagspause noch voller Energie herumgerannt sind, ganz schlapp und müde und krank und können generell in keinem Fall mitkommen… Keine Ausrede wird akzeptiert, wir gehen Wandern und zwar heute: bei (noch) strahlendem Sonnenschein. Die Kinder teilen sich zu zweit einen Rucksack und eine große Flasche Wasser. Regenjacken kommen mit, sicher ist sicher. Und das war auch gut so, denn etwa eine halbe Stunde nach unserem Aufbruch fängt es an zu regnen, mitten auf dem Berg. Trotzdem haben wir es geschafft alle Schäfchen ins Trockene zu kriegen. Die ersten dürfen dann also duschen gehen, zeitgleich wird mit anderen nach Hause telefoniert.

Beim Abendessen gibt es Reste vom Grillen vom Vortag und Brot. Man sieht den Kindern die Anstrengung an, denn sie essen mindestens doppelt so viel wie am Abend vorher.

Was eignet sich besser bei komplett ausgepowerten Kindern als eine Abendshow, in der sie alles den Leitern überlassen? Gar nichts! Und genau deshalb spielen wir jetzt „Mein Leiter kann…“. Jede Gruppe entscheidet sich für einen Leiter, der für sie in verschiedenen Spielen antritt und Punkte sammelt. Die Gruppe muss dabei einschätzen, wie gut sich der Leiter wohl jeweils anstellt. Letztendlich gewinnt die Titelverteidigerin vom letzten Jahr: Merle. Und dabei hat sie alle anderen alt aussehen lassen. Heute gibt es für uns nicht mehr viel zu tun: Es ist 23:30 und in der Halle ist es mucksmäuschen still. Die Leiter lassen den Abend nun noch mit dem Reinfeiern von Pias 20. Geburtstag ausklingen.

Mittwoch, 16. August 2017

Ein etwa zweiwöchiges Ferienlager für 51 Kinder vorzubereiten ist ein Prozess, der sich trotz (oder dank) 15-Jähriger Erfahrung über mehrere Monate zieht. Da muss erstmal ein festes Leiterteam gefunden werden (18 Leute), dann ein Motto („wild wild Sauerland“- wilder Westen). Dann wollen drei Programmpunkte pro Tag, genauso viele Mahlzeiten, Tages- und Schwimmausflüge, der Transport für 69 Personen, etliche Werbungs- und Spendenaktionen, Tonnen von Material und viele mehr oder weniger wichtige Kleinigkeiten organisiert, geplant und durchgesprochen werden.
Umso glücklicher sind dann alle wenn in Kirchhundem der Material-LKW ausgeladen und die Halle dekoriert ist, in Münster Herr Mensinck den Reisesegen gesprochen hat (für den Beistand von oben) und endlich alle, ihren Eltern winkend, im Bus sitzen.
Und genau das war heute um 13:45 Uhr der Fall!
Die etwa zweistündige Fahrt verlief überraschend ruhig und geordnet: Busfahrer Ulli hat uns noch für den vorbildlich sauber hinterlassenen Doppeldecker(!) gelobt. Nach unserer Ankunft in Kirchhundem haben die Kinder erstmal in den Schlafbereichen ihre Lager aufgeschlagen.
Was folgte, war das klassische „Erster-Tag-im-Ferienlager-Programm“: Als erstes haben wir allen Kindern sehr ausführlich die Regeln erklärt. Ausreden wie „davon wusste ich nichts“ oder „das hat mir aber keiner gesagt“ sind also die nächsten elf Tage wirkungslos!
Weil sich die Kinder zu diesem Zeitpunkt grade mal ein paar Stunden kannten, haben wir dann erstmal ein paar Runden unserer klassischen Kennenlernspiele gespielt. Der Ablauf dieser Spiele ist im Vergleich zu dem, was die Kinder in den nächsten Tagen erwartet, ziemlich simpel und unaufregend -böse Zungen würden sagen „langweilig- aber sie erfüllen ihren Zweck ganz gut.
Zum Abendessen haben wir dann Gegrillt, an dieser Stelle vielen Dank an alle Eltern für Brot, Saucen, Kuchen und alles andere! Zum Tagesabschluss gab es noch eine schnelle Runde Totenball, auch bekannt als Zombieball, auf dem Vorplatz der Schützenhalle. Dabei hatten wir Leiter neben Motivation der Kinder und Spielleitung vor allem die Aufgabe, schlecht geworfene Bälle aus dem Bach zu fischen, der neben den Gelände dahinplätschert.

Als dann die Dämmerung schon fortgeschritten war es Zeit für die Kinder ins Bett zu gehen. Die erste Nacht ist für die Kinder erfahrungsgemäß eine der schlaflosesten des Lager: Zu dem Zeitpunkt, an dem dieser Bericht verfasst wird (23:45 Uhr), sollten die AvD (die Abendbetreuer vom Dienst) noch ein bisschen zu tun haben. Mal schauen wie das nach elf anstrengenden Tagen aussieht…