Liebe Eltern, Bekannte und Verwandte.
Capture the Flag, Fantasy-Spiel, Schlag den Leiter oder auch Klassiker wie „1,2 oder 3“ sind nur wenige Beispiele der großen Programmvielfalt im Ferienlager. Von altbekannten Ballspielen, über Abendshows, bis zum Tagesausflug ist das Lager vollgepackt mit abwechslungsreichen Programm und vielen Überraschungen für die Kinder. Alle Neugierigen und Interessierten können sich hier unsere Tagesberichte geschmückt mit Bildern anschauen. Perfekt um sich einen Eindruck vom Ferienlager-Alltag zu machen oder in Erinnerungen zu schwelgen.
Sonntag, der 01. August 2021
Wetter: Sonne, leicht bewölkt, 23°
Essen: Grillen
Programm: Hinfahrt, Regeln erklären, Kennenlern-Spiele, Totenball, Chaosspiel
Zitat des Tages: Leiter „Nein“ darauf das Kind „Aber ich hab doch bitte gesagt!“
Es geht los…
…nach zwei Jahren Pause. Wie es ist, zu Corona-Zeiten mit 48 Kindern in ein Ferienlager zu starten
Vorplatz der Schützenhalle Ostwig im Sauerland, die Sonne scheint. An langen Tischen sitzt das Ferienlager versammelt, wir lassen uns Bratwurst, Salat und Grillgemüse schmecken. Man redet viel, lernt sich kennen oder sieht sich wieder. Dieses Bild gibt es am Anfang jedes Ferienlagers, das Grillen am ersten Abend ist Tradition.
Aber in diesem Jahr fallen ein paar Dinge auf, die anders sind. Am Buffet tragen wir Masken. Die Tische sind nicht gedeckt, Besteck und Geschirr warten auf uns an der Essensausgabe. Die Plastikbecher sind mit Namen beschriftet. Wir bekommen den Salat vom Küchendienst auf den Teller drapiert, statt uns selbst Berge aufzuschaufeln.
Das steht alles so in unserem Hygienekonzept, das wir wegen Corona unbedingt brauchen. Ein Ferienlager ist das Gegenteil von Social-Distancing: Wir leben mit 48 Kindern, 23 LeiterInnen und einer Kochmutti über zwei Wochen auf engstem Raum. Für das LeiterInnen-Team war trotzdem schon im letzten Dezember klar, dass ganz normal mit der Planung begonnen wird. Und dass alle – die Kinder, die LeiterInnen und die Eltern – ein Ferienlager, nach der schwierigen Zeit, nötig haben würden.
Das stimmt auf jeden Fall. Viele Kinder und Jugendliche auf einem bunten Haufen: rennen, lachen, spielen, feiern, verrückt sein dürfen. Gemeinschaft. Genau das macht das Ferienlager so besonders, und genau das hat uns allen gefehlt. Aber dieses Lager ist kein Lager wie jedes andere. Wir müssen in der Halle Masken tragen, es gibt einen ganzen Katalog an Hygiene-Maßnahmen, die das Leben komplizierter machen, und wir testen uns regelmäßig.
Gleichzeitig hoffen wir, dass die Zahlen nicht zu extrem steigen. Dass wir alle gesund bleiben werden. Und dass trotz der notwendigen Maßnahmen echtes Ferienlager-Feeling aufkommt, echte Gemeinschaft.
Und an diesem Abend, auf dem sonnigen Vorplatz der Schützenhalle, sieht es ganz danach aus. Wir sind optimistisch, dass wir ein richtiges Ferienlager haben werden, wie es im (Märchen-) Buche steht. Und wir sind unfassbar dankbar und einfach froh, hier zu sein.
Was sonst noch so los war…
Großer Bahnhof auf dem Kaufpark-Parkplatz. Eine sehr entspannte Hinfahrt ohne große Zwischenfälle, alle tragen brav ihre Masken. Ankunft an der Schützenhalle, die der Vortrupp schon eingerichtet hat. Schlafsäle für Jungs und Mädels sind abgetrennt, die Party-Technik ist aufgebaut, aber vor allem ist die große Halle dekoriert: Der Leiterbereich ist eine Ritterburg, der Froschkönig ist da, Rapunzel schaut aus ihrem Turm, die Decke ist voller bunter Wimpel, auf der Bühne sitzt ein Drache und die Bremer Stadtmusikanten…Selbst wer den Aufdruck der Lager-T-Shirts übersehen, dem wird jetzt klar: Dieses Ferienlager wird ein märchenhaftes Ferienlager!
Die Kinder bekommen die wichtigsten Regeln erklärt und dürfen dann in kleinen Grüppchen die Schlafbereiche entern. Nach dem alle ein nettes Plätzchen gefunden haben ist es Zeit für die Kennenlern-Spiele: Zahlreiche neue Gesichter wollen mit Namen verbunden werden. Danach gibt es dann noch eine schnelle Runde Totenball mit allen, das kommt immer gut an. Dann wird gegrillt und üppig gegessen. An dieser Stelle vielen Dank für die zahlreichen Beilagen und Saucen! Danach können sich alle noch ein bisschen eingewöhnen, dann steht das Chaosspiel auf dem Programm. Eigentlich müssen die Kinder dabei draußen und drinnen nach Nummern suchen und dazugehörige Aufgaben erledigen. Aber wir werden von einem kleinen Schauer überrascht und verlegen das Programm spontan nach drinnen.
Während dieser Bericht geschrieben wird, sind die ersten Gruppen schon fertig. Die Stimmung ist aufgedreht, wie immer am ersten Tag. Wir sind gespannt ab wann heute in den Schlafsälen an Schlaf gedacht werden kann.
Montag, der 02. August 2021
Wetter: wolkig, verregnet, 16°
Programm: Capture the flag, Leitersuchspiel, 1,2 oder 3
Essen: Bolognese
Zitat des Tages: Kind „Hier sieht’s doch aus wie in Gelmer.“
Mit lauter Musik begann der erste Morgen im Ferienlager. Nachdem alle Kinder aufgestanden waren, haben wir mit einem leckeren Frühstück gestartet. Danach haben wir uns nach einer kleinen Pause auf den Weg zum Sportplatz gemacht für eine Runde Capture the flag. Nach dem anstrengenden Rückmarsch gab es Mittagessen und zum ersten Mal auch eine Mittagspause, in der die Kinder Geld abheben, am Kiosk einkaufen oder einfach Pause machen konnten.
Ins Nachmittagsprogramm starteten wir gegen 15 Uhr. Gespielt wurde das Leitersuchspiel. Dabei verteilen sich alle Leiter im Dorf und die Kinder müssen diese Suchen. Bei manchen muss man dann eine kleine Aufgabe erledigen, anderen etwas bringen, im Austausch bekam man eine Unterschrift. Nachdem alle Teams wieder zur Halle gefunden hatten, gab es eine Pause und anschließend Abendbrot.
Den Abend abgerundet hat dann die Show 1,2 oder 3. Danach sind alle nach einem anstrengenden und aktiven Tag ins Bett gefallen.
Dienstag, der 3. August 2021
Wetter: Regnerisch, bewölkt, 19°
Essen: Reis mit Hähnchen- oder Tofucurry
Programm: Wandern, Songquiz vorbereiten, Duschen, Songquiz
Ohne Mampf kein Kampf
Während sich die Kinder und meisten LeiterInnen beim Programm amüsieren, sorgt im Hintergrund ein kleines Team dafür, dass der Laden am Laufen bleibt. Ein Tag aus der Sicht des Küchendienstes.
Für mich ist der Startschuss in den Tag heute etwas früher gefallen als für den Rest. Pünktlich um 7:40 klingelt der Wecker, um 7:45 wird zum Küchendienst angetreten. Schade, ich hätte noch ein paar Minuten gebrauchen können. Aber keine Gnade: Zusammen mit zwei anderen aus dem Team bin ich heute dafür verantwortlich, dass Essen auf den Tisch kommt, alle was bekommen und die Küche am Ende des Tages trotzdem wieder so aussieht wie vorher. Unterstützung bekommen wir dabei vom Küchendienst der Kinder. Drei bis vier Jungs oder Mädels, die Tische decken und beim Spülen helfen.
Und die werden jetzt erstmal geweckt und müssen auch vor allen anderen aufstehen. Heute sind drei ältere Mädels dabei die direkt damit beauftragt werden die Tische fürs Frühstück herzurichten. Mir stellen sich währenddessen viele Fragen: Für wie viele Personen müssen wir nochmal decken? Gibt’s beim Frühstück auch Frischkäse? Wo steht der Kakao? Schneiden wir die Brötchen oder machen das die Kinder selbst? Mein letzter Küchendienst ist zwei Jahre her (ich bin auch überrascht) und es braucht ein Bisschen um wieder in die alten Routinen zu kommen. Aber dann läuft alles wie geschmiert. An den Abläufen hat sich in all den Jahren nichts geändert. Nur nicht vergessen den Tisch für die Geburtstagskinder zu dekorieren, Kaffee zu kochen und die Anlage pünktlich aufzudrehen um die Kinder zu wecken.
Nach dem Frühstück: Spülen die ersten, mit Unterstützung der Kinder. Die Kinder werden pünktlich vor dem Programm entlassen um zu wandern. Wir müssen in der Zwischenzeit das Mittagessen vorbereiten. Heute soll es Putencurry mit Reis geben, für die Vegetarier wird die Pute durch Tofu ersetzt. Dazu einen Möhrensalat den Barbara schon vorbereitet hat, während wir noch damit beschäftigt sind in der Küche nach dem Frühstück wieder klar Schiff zu machen.
Barbara ist unsere Kochmutti und der gute Geist des Ferienlagers. Selbst die ältesten Leiter*innen in diesem Jahr kennen sie noch aus Kindertagen. Schon damals ist Barbara im Ferienlager für alle einkaufen gegangen und hat gekocht.
Bei der Erfahrung wundert es mich nicht, dass sie das Putencurry quasi aus dem Ärmel schüttelt und der Reis sich fast von selbst kocht. Ich bin für die Veggie-Variante der Soße verantwortlich. Und komme ganz schön ins Schwitzen. Ich habe mal für meine WG gekocht, immerhin insgesamt sieben Leute. Das war schon sportlich. Aber für 25 hungrige Leiter*innen und Kinder? Am Ende bin ich zufrieden mit dem Geschmack, auch wenn es schwierig ist solche Mengen passend zu würzen. Die hungrige Meute hat sich schon per Funk angekündigt, da beschleicht mich ein ungutes Gefühl: Die Menge im Topf reicht nie im Leben. Ein kritischer Blick von Barbara, ein paar Handgriffe, und die Soße ist auf die richtige Menge gebracht. Ohne Qualitätsverlust.
Nach dem Mittagessen dann Spülen: die Zweite. Dank des Kinder-Küchendienstes und der laut aufgedrehten 90er-Beats sind wir in Rekordzeit fertig. Die Kinder können den Rest ihrer Mittagspause genießen. Wir machen noch Kaffee, schneiden den Geburtstagskuchen und bringen beides nach oben. Dann machen auch wir erstmal richtig Pause, während vor der Bühne schon wieder die Kinder zusammengetrommelt werden. Der Küchendienst befreit uns von allen Verpflichtungen, wir können also noch etwas entspannen.
Das Abendessen vorzubereiten ist im Vergleich zum Kochen am Mittag ein Kinderspiel. Wir machen die Rohkost-Platten extra voll, liegen aber trotz der Schnibbelei gut in der Zeit. Es kann also pünktlich gegessen werden. Das ist gut, denn so können wir früh beginnen ein drittes und letztes Mal zu Spülen. Diesmal zu feinstem deutschen Schlager a la Wolle und Reim. Und wieder sind wir flott fertig, die Kinder können schon Feierabend machen. Wir müssen noch die Arbeitsflächen putzen und desinfizieren, die Spülmaschine sauber machen und wischen.
Dann fällt hinter uns die Küchentür ins Schloss. Die Bilanz des Tages: Wir sind froh, dass alles so reibungslos gelaufen ist. Ich bin dann doch ein klein bisschen stolz auf die Sauce, die ich zusammengerührt habe. Und etwas enttäuscht, dass ich nicht beim Wandern dabei sein konnte.
was sonst noch so passiert ist…
Heute wird mit Geburtstagsliedern geweckt: Gleich zwei Leiter haben Jubiläum. Paul wird 22, Lutz endlich volljährig. Herzlichen Glückwunsch!
Vormittags zeigt sich ab und an die Sonne, warm ist es trotzdem nicht – optimales Wander-Wetter. Die Umgebung um Ostwig bietet da viele Möglichkeiten. Eigentlich ist der Programmpunkt bei den Kindern sehr unbeliebt, aber in diesem Jahr ist die Route besonders abenteuerlich. Wer will kann auf einem gut gesicherten Kletter-Abschnitt sogar etwas Alpenluft schnuppern. Zwischenstopp an der Burgruine, den Blick auf die Hügel genießen, Gruppenfoto, Abstieg. Nach dem Mittagessen wird in Gruppen das Abendprogramm vorbereitet. Die Kinder überlegen sich Lieder, die kurz angespielt werden und von den anderen erraten werden sollen. Alles ganz entspannt. Dann wird zum ersten Mal in kleinen Gruppen geduscht und einige Kinder lassen sich von den Leiter*innen sogar überreden, ein frisches T-Shirt anzuziehen. Abends wird dann das vorbereitete Programm genossen, die Kinder ziehen beim Songquiz voll mit, die Stimmung ist super. Danach geht es dann ab auf die Luftmatratzen. Und nach den anstrengenden ersten Tagen ist es in der Halle schon nach einer halben Stunde still wie in einer Kirche. Knapp zwei Stunden früher als am ersten Abend.
MIttwoch, der 04. August 2021
Wetter: 18° & bewölkt
Essen: Krustenbraten mit Kartoffelbrei
Programm: Workshops, Siedler und Party
Fotos, Fotos, Fotos…
Jedes Jahr machen wir im Ferienlager zahlreiche Fotos und Videos, um am Ende sowohl den Lagerfilm als auch die Lagerzeitung erstellen zu können. Dieses Jahr wollten wir die Kinder noch mehr in den Prozess mit einbinden. Deshalb gab es erstmals einen Reporterworkshop. Die insgesamt 8 Kinder haben, begleitet von zwei Leitern, Interviews gedreht, kurze Szenen aufgenommen und sich ein bisschen mit dem Thema auseinandergesetzt. Denn: Schöne Szenen für den Lagerfilm aufzunehmen ist gar nicht so einfach. Wie ist das Licht? Welches Format? Was sind überhaupt gute Szenen und was ist vielleicht nicht so spannend? Was dabei am Ende rausgekommen ist, das können Sie und ihr später in unserem fertigen Lagerfilm bestaunen.
Was sonst noch war…
Nach dem Mittagessen haben wir eine Runde Siedler gespielt, bei dem die Kinder in Minispielen verschiedene Rohstoffe erwirtschaften konnten und damit am Ende Sachen bauen konnten. So konnten sie sich ihr eigenes Königreich erstellen. Die erste Party stand an, bei der die Kinder sich nochmal auspowern konnten. Danach hat es natürlich etwas gedauert bis alle zur Ruhe gekommen waren, doch dann sind wir müde ins Bett gefallen.
Donnerstag, der 05. August 2021
Wetter: teils Sonnig, zwischendurch starke Schauer, 21°
Programm: Stratego, Spiel der ältesten Kinder, Regen-Programm, Film
Essen: Gulasch mit Spätzle oder Nussbraten mit Spätzle und Tomatensauce, Bohnensalat
Die ersten Sätze in diesem Bericht sind für das Geburtstagskind: Alles Gute und herzlichen Glückwunsch! Jasper fährt seit Ewigkeiten mit in uns ins Sauerland, es ist nicht das erste Jubiläum für ihn im Ferienlager. Die traditionellen Lieder und kleinen Rituale um den Anlass kennt er. Trotzdem ist in diesem Jahr etwas besonders: Für ihn ist es das letzte Lager, zumindest als Kind. Seine großen Brüder haben schon steile Leiter-Karrieren hinter sich, und wir sind gespannt, ob Jasper es ihnen nachmacht.
Unser Programm ist immer abhängig vom Wetter. Und das können wir für die letzten Tage nur mit einer glatten 4 bewerten: Die Leistungen weisen zwar Mängel auf, entsprechen aber im Ganzen noch den Anforderungen. Der Tag heute ist das beste Beispiel.
Morgens ist nur bewölkt, und zwischendurch lässt sich sogar die Sonne blicken – endlich! Nach dem Frühstück werden alle Kinder vor der Bühne versammelt. Wir spielen draußen Stratego, ein Rennspiel angelehnt an den Brettspielklassiker. Die ältesten Kinder dürfen nicht mitspielen, warum wird sich noch zeigen. Der Rest ist vier Runden lang voll dabei, zum Glück gibt es dann pünktlich Mittagessen.
Nach der Mittagspause erklärt sich, was die ältesten Kinder den Vormittag über gemacht haben. Als alle Kinder vor die Bühne gerufen werden, stehen dort in einer langen Reihe nicht nur die Leiter. Der nächste Programmpunkt wurde von den Ältesten Jungs und Mädels organisiert, die jetzt das Spiel erklären. Die Kinder werden in sechs Königreiche eingeteilt, die alle um die Gunst der Prinzessin Tassila kämpfen. Nur das reichste Königreich kann sie für sich gewinnen. An „Geld“ kommen die Kinder bei verschieden kleinen Spielen, die rund um die Halle stattfinden. Das erspielte Geld (kleine Pappkärtchen) muss dann noch vor den Räubern der gegnerischen Teams versteckt und zum eigenen Team gebracht werden.
Leider macht uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Wir sind bei Sonnenschein gestartet, aber noch in der ersten Runde türmen sich dunkle Wolken über uns auf. Es folgt ein extremer Schauer, grade noch rechtzeitig können wir uns in die Halle retten.
Dann ist Spontanität gefragt: Ein paar schnelle Runden Squaredance und eine Trinkpause hat es zwar aufgehört zu regnen, der Rasen um die Halle ist aber viel zu rutschig für das Rennspiel. Schade! Hoffentlich können wir das nachholen. Etwas Gutes hat das aber: So können die Kinder entspannt duschen und telefonieren. Und wir können die Schlafsäle mal ordentlich aufräumen. Die verbliebene Zeit zum Abendessen wird dann mit betreutem Wohnen überbrückt, die Kinder haben also die Möglichkeit vom Tischtennis bis Mandala Malen unsere Freizeitangebote zu nutzen.
Das Abendprogramm ist entspannt. Alle Kids ziehen ihren Schlafanzug an und werden nach alter in zwei Gruppen geteilt. Dann dürfen sie sich mit ihren Matten vor die Bühen oder in einen kleinen Nebenraum legen, um einen Film zu schauen. Das hat zwei Vorteile: Keine Maskenpflicht, und die eine Gruppe kann einen Film FSK 12 gucken – das gab es im Ferienlager noch nie. Beide Filme kommen gut an, und die zusätzliche Pause können mittlerweile alle gebrauchen. Auch wenn uns heute das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht, war es ein entspannter Lagertag, wie im Bilderbuch.
Freitag, der 06. August 2021
Wetter: 18° und leichter Regen
Essen: Fischstäbchen, Spinat und Kartoffelbrei
Programm: Cluedo, Theaterworkshops, Mein Leiter kann
Der Tag begann nach dem Frühstück mit einem spannenden Mordfall. Der Vater von Aschenbrödel wurde tot aufgefunden, doch wer ist der Mörder? Warum wurde der Vater überhaupt ermordet? Diese und noch mehr Fragen mussten die Kinder im ersten Spiel des Tages beantworten. Nach Mittagessen und anschließender Mittagspause gab es den Theaterworkshop. Die Kinder durften sich selbst Gruppen zuteilen und sich eine Aufführung überlegen. Ob Sketch, Lied oder Puppenspiel – es durfte alles vorgeführt werden. Mit Kostümen ausgestattet wurden eben diese nach dem Abendessen aufgeführt. Gar nicht so einfach bei so viel Publikum… Doch alle Kinder haben sich getraut und gemeinsam etwas aufgeführt. Zum Schluss gab es dann noch einen absoluten Höhepunkt: Mein Leiter kann. Die Kinder wurden in Teams eingeteilt und durften sich einen Leiter aussuchen, der in den einzelnen Spielen für sie antritt. Nach einem langen Kampf hat dieses Jahr Gabel mit seinem Team die Goldmedaille geholt. Alle Kinder sind flugs ins Bett, denn morgen steht ein ganz besonderer Tag an…
Samstag, 07. August 2021
Wetter: bewölkt bis Sonnig, 23°
Programm: Schlag den Leiter, Feuerwehr und Wasserspiele, Casinoabend
Essen: Döner, abends Casino-Dinner
Die Hälfte ist rum – Bergfest! Und damit ist den Kindern auch klar, was heute auf dem Programm steht: Der Casinoabend, für Kinder und LeiterInnen DAS Highlight im Ferienlager. Eigentlich versuchen die LeiterInnen vor den Kindern immer geheim zu halten, was als nächstes auf dem Programmplan steht. Beim Casinoabend kann man sich die Mühe eigentlich sparen. Der hat bis jetzt in jedem Ferienlager der Pipho-Jugend stattgefunden, immer am ersten Samstag, immer nach dem gleichen Muster. Die Kinder wissen also was auf sie zu kommt, wer zum ersten Mal mitfährt bekommt es von den älteren erklärt. Was man dann beim Casinoabend macht juckt die Kinder dabei wenig. Viel interessanter ist die Frage mit wem. Zu dem Event sucht man sich nämlich traditionell eine Begleitung. Mit der lässt man sich auf der Gästeliste eintragen, macht ein Foto, verbringt mit ihr (mehr oder weniger) den Abend und eröffnet im Extremfall das Schwofen bei der Aftershowparty. Die Frage wer mit wem zum Casinoabend geht dominiert seit Beginn des Lagers deshalb den Klatsch in den Schlafsälen. Um Druck aus der Situation zu nehmen, machen wir den Kindern deshalb klar, dass sich auch Gruppen und Pärchen in jeder erdenklichen Zusammensetzung aus Jungs und Mädels auf die Gästeliste eintragen können.
Aber bevor die Sause losgeht, muss erstmal der Tag rumgebracht werden. Da das Wetter ausnahmsweise mal gut ist verlegen wir deshalb ein Abendshow-Format nach in einen Stuhlkreis nach draußen: „Schlag den Leiter!“. Der Name verrät worum es geht: Die Kinder treten in kleinen Spielen gegen die Leiter an. Wer zieht sich am schnellsten die meisten Klamotten an? Wer ist besser in Reise nach Jerusalem? Wer fängt besser Nüsse mit dem Mund? Am Ende sind alle Kinder und LeiterInnen einmal angetreten, und die Kinder haben knapp gewonnen. Wie eigentlich jedes Jahr…seltsam.
Die Stimmung am Mittagstisch ist also super. Nicht nur wegen des Siegs, sondern auch weil es Döner gibt! Ein absoluter Klassiker im Ferienlager. Heute gibt es für jeden leider nur eineinhalb davon. Denn am Abend steht ja noch das große Casino-Dinner an, da gibt es nochmal ordentlich was zwischen die Kiemen.
Der Nachmittag am Tag des Casinoabends ist immer hektisch. Die Location muss schick gemacht werden, die Kinder und LeiterInnen auch. Vorher müssen alle duschen. Dabei könnte uns auch die freiwillige Feuerwehr Bestwig helfen. Die sind heute mit ihrem Löschfahrzeug angerückt. Die Kinder sind sofort Feuer und Flamme für die Aktion: Es werden tausende Fragen gestellt, Geräte ausprobiert, Feuerwehr-Outfits anprobiert, und ein paar ganz Schlaue finden sogar den Knopf für das Martinshorn. Die Jungs von der Feuerwehr nehmen das alles sehr gelassen. Begleitet wird die Aktion von ein paar Wasserspielen. Die Kinder haben einen Riesenspaß und können parallel zum Programm schon mit dem Duschen beginnen. Die Leiter haben auch einen Riesenspaß und können nebenher alles für den Abend aufbauen. Und ganz am Ende werden auch noch drei von ihnen mit dem Feuerwehrschlauch so richtig nassgemacht.
Dann geht es endlich los – der Casinoabend beginnt. Wir versammeln uns vor der Bühne, um gemeinsam zum Essen in den Speisesaal zu gehen. Zur Feier des Tages dürfen die Kinder allein an den Tischen sitzen, ohne LeiterInnen. Das funktioniert so einigermaßen. Das Essen wird von einer Bedienung direkt an den Tisch gebracht. Das Essen ist nicht so opulent wie in den vergangenen Jahren. Durch Corona kann in diesem Jahr kein Besuch kommen, viele helfende Hände haben in der Küche gefehlt. Trotzdem gibt es ein paar Specials zum Abendessen, (Veggie-)Schnitzelchen und Fleischbällchen zum Bespiel.
Danach wird’s dann offiziell. Vor der Halle wird das Team mit Barbara fotografiert. Dann die Kinder in den Paaren, die in einer langen Schlange auf das kleine Shooting warten. Wer fotografiert wurde kann sich auf den Weg in das Casino machen. Das ist in diesem Jahr auf zwei Räume aufgeteilt, damit ohne Maske gezockt werden darf. Die werden durch unser großes Zelt verbunden, in dem die Cocktailbar aufgebaut ist.
Die strenge Security am Einlass checkt, ob die Kleiderordnung eingehalten wird (Hemd in die Hose) und auch sonst nichts Gefährliches eingeschmuggelt wird (mit einem echten Metalldetektor). Dann gibt es eine Snacktüte für jeden, den Spieleinsatz, einen gut gemeinten Hinweis – die Bank gewinnt immer – und einen Cocktail auf’s Haus. Die Ladies an der Bar mixen mit feinsten Zutaten alkoholfreie Cocktails, die geschmacklich und optisch so auch in Las Vegas serviert werden könnten. Dann wird gespielt bis die Sonne untergeht. Besonders beliebt ist immer Roulette, außerdem wird noch Black Jack und ein paar Würfelspiele angeboten. Viele Kinder geraten in einen regelrechten Spielrausch. Gottseidank geht es nur um imaginäre Pipho-Dollar, und der wertigste Chip ist im wahren Leben eine Biermarke. Egal, das Ambiente ist perfekt.
Auf den sehr gelungenen Casinoteil folgt die obligatorische After-Show-Party. In diesem Jahr hat sich das Technik-Gremium wieder mal selbst übertroffen. Disco-Kugel, Nebel, Laser – einen so exklusiven Club gab es in Ostwig noch nie. Da lohnt es sich auch ausnahmsweise mal mit Maske Party zu machen. Ist auch besser fürs Team-Gefühl, dann können alle in einem Raum feiern. Die Kinder brauchen etwas um warm zu laufen, dann steigt die Stimmung. Noch ein paar Runden Schwofen, dann läuft schon Peter Pan – der traditionelle Rausschmeißer. Ein gelungener Casinoabend geht zu ende. Morgen ist Brunchen und Ausschlafen angesagt. Nach der Hälfte des Lagers können das alle gut gebrauchen.
Sonntag, der 08. August 2021
Wetter: windig, etwas Sonne
Essen: Gegrilltes mit Salat
Programm: Fantasyspiel und Familienduell
Da der Casionoabend mit anschließender Party meist etwas länger geht, dürfen die Kinder am nächsten Morgen aussschlafen. Das heißt: jedes Kind darf so lange schlafen wie es will und dann in Ruhe frühstücken. Das Frühstück fiel natürlich entsprechend reichlich aus mit Müsli, Rührei und Bacon. Bis zum Mittagessen hatten die Kinder dann Freizeit und konnten sich entspannt auf das Programm vorbereiten.
Das begann nach dem Mittagessen. Gespielt wurde das sehr beliebte Fantasyspiel, bei dem sich die Leiter verkleiden und im Wald verteilen. Die Kinder müssen dann das Rätsel lösen und die Prinzessin am Ende retten.
Nachdem das Fantasyspiel erfolgreich beendet wurde, gab es dann noch etwas Gegrilltes. Dann stand eine weitere Abendshow an und zwar das Familienduell. Dafür haben schon einige Tage im Voraus die Kinder einen Fragebogen ausgefüllt. Ausgewertet wurden diese dann vom Familienduell-Team. Die Kinder mussten in Gruppen dann raten, welche Antwort am meisten gegeben wurde. Der entspannte Tag endete dann und nach etwas Quatschen waren alle Kinder im Bett.
Montag, 09. August
Essen: Currywurst mit Pommes und Wedges
Programm: Minigolfen und Film
Dienstag, der 10. August 2021
Essen: Chilli sine oder con Carne, dazu Reis
Programm: Schnitzeljagd, Beginner gegen Gewinner, Nachrichten, Egg-Drop-Challenge
Mittlerweile sind die Kinder schon ziemlich gar. Deshalb ist es gut, dass für den Nachmittag ein entspannter Programmpunkt auf dem Plan steht. Bei Beginner gegen Gewinner treten in verschiedenen Disziplinen „Profis“ mit einem Handicap gegen Amateure aus dem Publikum an. Cora zum Beispiel studiert Design und tritt als Profi im Zeichnen gegen ein paar Kinder an – muss aber den langen Stift ganz oben halten. So spielen wir den Nachmittag über bis zum Abendessen, am Ende ist die Bilanz zwischen Beginnern und Gewinnern ausgeglichen.
Im Ferienlager ist man von der Außenwelt meist ziemlich abgeschnitten. Die LeiterInnen lesen häufig noch die Zeitung, die morgens mit den Brötchen kommt. Die Kinder haben oft aber gar kein dafür, was draußen in der großen Welt passiert. Deshalb schieben wir vor dem Abendprogramm eine Runde Infotainment ein und schauen gemeinsam Logo! die Kindernachrichten vom KiKa. Ob es am ungewohnten Großformat liegt oder an den interessanten Themen lässt sich nur schwer sagen, die Kinder schauen auf jeden Fall sehr aufmerksam zu.
Danach geht das eigentliche Abendprogramm los. Bei der Egg-Drop-Challenge (nein, kein TikTok-Trend), werden die Kinder in kleine Gruppen eingeteilt. Jede Gruppe bekommt ein rohes Ei und muss aus Strohhalmen, etwas Papier, einer Schnur und ein wenig Klebeband ein Aufprallschutz für das Ei bauen. Die Grundausstattung an Bastelmaterial ist sehr spärlich. Deshalb können sich die Gruppen in drei kleinen Minispielen im Vorfeld noch ein paar zusätzliche Strohhalme und etwas Papier sichern. Dann beginnt die Bauphase. Am Ende können acht verschiedene Konstruktionen bewundern, die alle den gleichen Zweck verfolgen. Einige sehen aus wie Mondlandefähren, andere wie Eistüten oder kleine Bomben. Getestet werden die Ergebnisse auf der Bühne, aus einer Höhe von ungefähr drei Metern. Zwei Meter Fallhöhe hätten vielleicht auch gereicht, aber wir wollen klare Ergebnisse sehen. Und die bekommen wir: Nur ein Ei übersteht den Sturz unbeschadet. Die Gruppe von Malte hat mit dem Eistüten-Ansatz anscheinend die richtige Taktik gewählt und handwerklich einwandfrei umgesetzt. Alle anderen Eier sind unter großem Gejohle zerbrochen.
Während die Kinder ins Bett gehen, beseitigen die LeiterInnen noch die Sauerei. Dann geht das Licht aus und ein weiterer Tag im Ferienlager zu Ende.
Mittwoch, der 11. August 2021
Wetter: sonnig und 20°
Essen: Reste
Programm: Frühsport, Älteste-Kinder-Spiel, Gottesdienst, Lagerfeuer und Nachtwanderung
Das letzte Lager
Nein liebe Eltern, Sie brauchen keinen Schreck bekommen: Die Pipho-Jugend wird auch weiterhin ins Ferienlager fahren. Dennoch war heute ein Tag des Abschieds. Denn die Pipho-Jugend wird zwar weiter ins Lager fahren, allerdings ist es für einige Kinder – und auch einen Leiter – das letzte Ferienlager. Und das wird allen meistens erst nach der letzten Party so richtig bewusst. Vielleicht werden einige Kinder in zwei oder drei Jahren selbst als Leiter mitfahren, aber so wie es jetzt war wird es nie wieder sein. Und auch die Zeit als Leiter im Ferienlager neigt sich irgendwann dem Ende. Das Team bedankt sich für 6 tolle Ferienlager mit Jan Schomacher und wünschen ihm erstmal alles Gute für die Zukunft!
Was sonst noch so los war…
Der Tag begann heute mal anders.. und zwar mit ein bisschen Frühsport. Wieso? Der Leiter Gabriel, oder auch „Gabel“ genannt, war der Meinung, dass die Kinder etwas Sport brauchen um gut gelaunt in den Tag starten zu können. Also alle noch vor dem Frühstück einmal Sportschuhe an und raus auf den Vorplatz, um etwas zu Joggen, Dehnen und andere Übungen zu machen.
Danach wurde das neu erfundene Spiel der ältesten Kinder neu aufgelegt. Vor circa einer Woche musste dieses Aufgrund eines starken Gewitters abgebrochen werden. Die ältesten Kinder bekamen vorher noch Verbesserungsvorschläge der LeiterInnen und so kam das Spiel durch neue coole Minispiele, sehr gut bei allen Kindern und helfenden LeiterInnen an.
Im Laufe des Tages kam unser Pfarrer, Pastor Mensinck, zu Besuch und brachte uns wunderbares Wetter aus Münster mit. Perfekt für den Tagesausflug am morgigen Tag an dem uns unser Pastor auch begleiten wird. Mit einem wunderschönen Sonnenuntergang und musikalischer Begleitung durch Leiter Levin an der Gitarre wurde ein toller Wortgottesdienst gefeiert.
Daraufhin wurde ein Lagerfeuer entzündet und Lagerfeuerlieder gesungen. Sobald es dunkel genug war gingen die Kinder auf eine Nachwanderung durch den am Gelände angrenzenden Wald. Erschreckt wurden sie von einigen Leitern, die an der Route verteilt positioniert waren.
Donnerstag, der 12. August 2021
Wetter: Sonnig, leicht bewölkt, 25°
Essen: Tomatensuppe
Programm: Tagesausflug, Party
Im Ferienlager verbringen wir viel Zeit auf engem Raum miteinander. In diesem Jahr noch mehr als sonst, wegen Corona können wir keine Schwimmausflüge veranstalten. Immerhin waren wir schon Minigolf spielen. Aber das allein wäre doch etwas mau gewesen. Virus hin oder her, da geht mehr.
Deshalb machen wir uns heute bei bestem Wetter auf den Weg in das Bilsteintal bei Warstein. Dort machen wir heute den Wildpark und die Tropfsteinhöhle unsicher. Die Busfahrt dauert nicht lange, lässt aber trotzdem richtiges Ausflugsfeeling aufkommen. Am Wildpark angekommen marschieren wir direkt zum Eingang der Höhle. Dort angekommen Teilen wir uns in drei Gruppen auf und werden von den Guides in Empfang genommen.
Die führen uns etwa zwanzig Minuten durch die enge, kühle Höhle. Nur die Tropfsteine sind teilweise beleuchtet. Die Kinder hören den Erklärungen der Guides aufmerksam zu.
Als wir die Höhle verlassen umarmt uns die warme Luft eines perfekten Sommertages. Ein Highlight jagt das nächste: Wir sammeln kurz die Gruppe und machen uns auf den Weg zur Luchsfütterung. Der Weg zum Gehege führt entlang zerklüfteter Felsen und durch dichten Wald. Hier gibt es noch eine ganze Menge zu entdecken.
Die Luchse kennen das Programm und zeigen keine Scheu vor der großen Gruppe an ihrem Gehege. Während sie der Tierpflegerin die Fleischbrocken von der Angel reißen, stellen die Kinder tausend und eine Frage. Irgendwann ist der Eimer leer und die Luchse satt. Wir machen uns auf den Weg zu unserem zentralen Sammelpunkt.
Dann dürfen die Kinder in kleinen Grüppchen den Wildtierpark und die Spielplätze erkunden. Die meisten zieht es erstmal zum Kiosk, um sich mit Eis und Cola einzudecken. Mittags treffen wir uns für eine gemeinsam Snackpause, essen unsere Lunchpakete und etwas Obst.
Danach haben alle nochmal die Gelegenheit den Wildpark unsicher zu machen, Tiere zu füttern oder sich auf dem Waldspielplatz auszutoben. Und dann geht es auch schon zurück zur Halle. Insgesamt ein sehr gelungener Ausflug, mit großen Lernfaktor. Eine positive Seite von Corona: Ohne wären wir nie im Leben auf die Idee gekommen, mal etwas anderes zu machen als in den Freizeitpark oder ein Erlebnisschwimmbad zu fahren.
Aber das war es für diesen Tag noch nicht. Zum Abendessen gibt es eine stärkende Tomatensuppe, danach machen sich alle nochmal schick. Die letzte Party steht auf dem Programm. Obwohl die Kinder etwas müde vom Tag sind, kommt schnell Stimmung auf. Wir feiern alle zusammen vor der Bühne – mit Masken. Deshalb ist die Trinkstation draußen aufgebaut, so kann man zwischendurch kurz frische Luft schnappen.
Die letzte Party im Ferienlager ist immer etwas Besonderes. Unsere gemeinsame Zeit neigt sich dem Ende zu. Ein Grund nochmal richtig aufzudrehen und eine Bonusrunde Schachtanz (Schwofen) zu spielen.
Ausflug und Party an einem Tag – das gab es auch noch nie. Die Kinder fallen nach dem Zähneputzen auf ihre Matten und schlafen mehr oder weniger direkt ein.
Freitag, der 13. August 2021
Wetter: Sonne, blauer Himmel, 27°
Essen: Reibekuchen mit Apfelmus
Programm: Machtkampf, Vorbereitung bunter Abend, bunter Abend
Wie soll es anders sein: Nach sehr durchwachsenen 13 Tagen haben wir am letzten vollen Tag des Ferienlagers bomben Wetter. Das wollen wir nutzen, die Kinder müssen eh raus aus der Halle damit mit dem Abbau begonnen werden kann. Wir spielen deshalb draußen „Machtkampf“. Das Spiel ist neu und eigentlich nicht für den letzten Tag geeignet: Viel rennen, relativ hoher Leiter- und Materialaufwand. Die Kids werden in fünf Teams geteilt und müssen sich gegenseitig Leben mit Schere-Stein-Papier Leben (Wäscheklammern) abzocken. Außerdem gilt es die eigene Fahne zu verteidigen, die zehn Leben wert ist. Eine Mischung aus den Klassikern „Stratego“ und „Capture the Flag“, sehr hohes Potential also.
Obwohl die Kinder zu Beginn etwas demotiviert sind, nimmt das Spielgeschehen in den folgenden Runden ordentlich an Fahrt auf. Viele motivieren nochmal ihre letzten Reserven und am Ende steht ein knappes Gewinnerteam fest.
Nach dem Kraftakt wird es Zeit für das Essen. Wir nutzen die Sonnenstrahlen und Essen heute auf dem Vorplatz der Halle, wie an unserem ersten Tag. Und zur Feier des Tages gibt es einen besonderen Leckerbissen: Frisch gebackene Reibekuchen mit Apfelmus. Das füllt den Akku wider auf. Zum Nachtisch noch ein Eis – perfekt!
In der Mittagspause heben die Kinder ihr restliches Taschengeld ab, das viele direkt im Kiosk investieren. Sowohl die Lagerbank als auch die Haribo-Boxen sind am Ende der Pause komplett leer.
Der Nachmittag ist dann deutlich entspannter als der Vormittag. Die Kinder bekommen Zeit den bunten Abend vorzubereiten. Der ist schon lange angekündigt, und viele Kinder haben schon zahlreiche Proben hinter sich. Andere stellen noch schnell spontan etwas auf die Beine. Parallel wird geduscht. Manche Kinder verstehen nicht ganz warum das schon wieder nötig ist, es wurde ja gestern schon geduscht. Aber das Vormittagsprogramm war schweißtreibend. Und wir wollen die Kinder morgen in einem guten Zustand den Eltern übergeben. Nach dem Abendessen packen helfen dann die LeiterInnen den Kindern beim Kofferpacken. Abfahrtsstimmung liegt in der Luft.
Aber noch ist das Ferienlager nicht vorbei. Erstmal steht der bunte Abend auf dem Programm. Und der kann sich in diesem Jahr wirklich sehen lassen. Fast alle Kinder stehen mindestens einmal auf der Bühne. Gezeigt werden ein Theaterstück, ein paar Shows, Gesangseinlagen und Tanzpeformances. Alles haben die Kinder sich ausgedacht, die LeiterInnen haben nur geholfen. Am bunten Abend zeit sich, was für eine großartige Gemeinschaft in diesem Jahr entstanden ist. Die Kinder sind an der richtigen Stelle leise und an der richtigen Stelle laut. Es wird niemand ausgelacht, und manche Kinder trauen sich sogar ganz allein auf die Bühne.
Am Ende gibt es noch ein paar warme Worte zum Abschluss dieses schönen Ferienlagers. In diesem Jahr nicht nur wie sonst auch immer von den LeiterInnen, sondern auch von den ältesten Kindern – integriert in ihren Auftritt im Rahmen des Abends. Für viele Kinder ist es das letzte Ferienlager mit der Pipho-Jugend. Verständlich, dass das ein oder andere Tränchen fließt. Den LeiterInnen ein Beweis dafür, dass sich die Arbeit lohnt.
Samstag, der 14. August 2021
Wetter: Sonnig, leicht bewölkt
Essen: Frühstück, Milchbrötchen & andere Snacks, Nachtrupp: Pizza
Programm: Packen, Sportplatz, Abfahrt
Der letzte Tag bricht an, dass bedeutet auch ein letztes Mal von lauter Musik geweckt werden. Heute macht das Jan, der sich immer besonders viel Mühe gibt eine 1A-Songauswahl für die Kinder zu treffen. Heute starten die Kinder mit dem „Earth Song“ von Micheal Jackson in den Tag. Die Leiter sind schon eine halbe Stunde früher aufgestanden, damit sie ihre Koffer schon gepackt haben um später Zeit zu haben den Kindern beim Packen ihrer Koffer zu helfen.
Normalerweise ist der Ablauf am Abfahrtstag immer derselbe: Frühstück, Sportplatz, Abfahrt. Dieses Jahr müssen wir vor der Abfahrt nochmal alle Kinder auf Corona testen, damit sie sich zu den Familien zurückkehren können. Sonst testen 5-6 Leiter die Kinder in passenden Gruppengrößen. Da wir aber wenig Zeit haben testen wir heute im schnelldurchlauf. Das bedeutet vorher alle Tests mit Kürzeln beschriften, die Kinder nach Alphabet aufstellen und dann mit allen geschulten Leitern testen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Von 50 auf unfassbar kurze 15 Minuten verkürzt. Damit bleibt mehr Zeit für den Sportplatz und für den Großteil der Leiter in der Halle alles einzupacken und zu putzen.
Kurze Zeit später kommen die Kinder zurück, schnappen sich ihre Rucksäcke und steigen in den Bus. Dieses Jahr bleibt der Nachtrupp von acht Personen für einige Stunden mehr vor Ort.
Lagebesprechung nach der Abreise der Kinder ergibt, dass der LKW und der Hallenwart früher kommen können, wenn jetzt alle schnell ihre Aufgaben anpacken. Das Timing hätte am Ende nicht besser sein können. Als in der Mittagspause gerade das letzte Stück Pizza verdrückt wird, kommt der LKW. Auch dieser ist in Rekordzeit gepackt. Hochzufrieden fegt der Nachtrupp ein letztes Mal und geht knapp eine Stunde mit dem Hallenwart und Gefolgschaft durch die Halle. Bis klar steht, alles heile, sauber und an Ort und Stelle. Kurzes aufatmen und nun dann auch der Aufbruch für die letzten Ferienlagerleiter…
Danke an alle Eltern, Freunde und Bekannte für das aufmerksame Verfolgen unserer Berichte. Danke für das entgegengebrachte Vertrauen und danke an die Kinder für die wunderschönen zwei Wochen Ferienlager. Bis nächstes Jahr!