Ferienlager 2019

Circus

Lauf-, Ball-, Fangspiele, Partys, Mottotage, Wandern… Das Lager ist vollgepackt mit spannendem Programm und vielen Überraschungen für die Kinder.  Hier können die Eltern, Freunde und Bekannte erfahren, was wir im Lager alles so machen und die Kinder, nach dem Lager, sich an schöne Momente zurückerinnern.

Das Ferienlager 2019 ist vorbei und wir hatten unglaublich viel Spaß. Wir hoffen wir sehen viele von euch nächstes Ferienlager wieder.

Die Bilder der jeweiligen Tage befinden sich immer über den Berichten.

Sonntag, 04. August

Endlich geht es los! Die langen Monate der Vorbereitung finden ihr Ende und wir können starten. Es ist Sonntagmittag 12.30 Uhr und alle Eltern und Kinder haben sich, teils überpünktlich, vor der Piuskirche versammelt. Man kann die Aufregung förmlich spüren. Für viele Kinder und Eltern ist es das erste Mal, dass sie so lange getrennt sein werden. Und manch einer weiß noch nicht ganz genau was er von diesem Ferienlager zu erwarten hat. Selbst in unserem, in diesem Jahr besonders erfahrenem, Leiterteam merkt man einen Hauch von Anspannung. Nach über einem halben Jahr der intensiven Vorbereitung, der zwischenzeitlichen Sorge, dass Ferienlager könne womöglich nicht ganz voll werden und unzähligen ehrenamtlich investierten Stunden, wünschen sich natürlich alle, dass alles so läuft wie geplant. All diese Sorgen adressiert auch Pfarrer Gehrmann in seinem Reisesegen und schafft es sie wegzublasen. Spätestens als er genüsslich die Kinder mit reichlich Weihwasser besprenkelt fällt die Anspannung ab und wird durch eine riesige Vorfreude ersetzt. Alle steigen in den Bus und winken noch ein letztes Mal. Dann geht es endlich los!
Die Busfahrt verläuft sehr ruhig. Die Kinder benehmen sich überraschend gut, halten sich an die Anschnallregel und nutzen die Zeit um in den Reihen vor und hinter ihnen neue Kontakte zu schließen. Um uns langsam in Lagerstimmung zu bringen schauen wir auf den Busfernsehern alte Lagerfilme und die etwas erfahreneren Kinder erzählen Geschichten aus den vergangenen Jahren. Die Stimmung wird nur kurzzeitig durch ein wenig Stau getrübt, doch die Leiter werden weitestgehend von der klassischen Frage „Wann sind wir endlich da?“ verschont. Als der Bus dann durch die kleinen sauerländischen Dörfer kurvt, ist der Stau schon lange vergessen und es kommen schon fast ein wenig Heimatgefühle auf. Heimatgefühle, die noch weiter aufkochen als das Wahrzeichen Hofolpes, eine Papierfabrik, am Horizont auftaucht. Hofolpe ist das 700 Einwohner starke Dorf, in dem wir die nächsten zwei Wochen verbringen werden. Gleich hinter der Fabrik kommt unser Bus auf dem Parkplatz der Schützenhalle zum Stehen. Eine letzte Ansage durch das Busmikrofon, dann öffnen sich die Türen und 53 Kinder strömen hinaus.
Ihnen bietet sich der Anblick eines für unsere Bedürfnisse perfektes Außengelände. Es erstreckt sich über mehrere Ebenen und bietet vielseitige Möglichkeiten für Geländespiele. Ganz unten befinden sich eine Grillhütte, hinter der sich ein Bach seinen Weg durch das Tal schlängelt und im oberen Bereich des Geländes beginnt der Wald. Als wir die Schützenhalle betreten bietet sich uns ein beeindruckendes Bild. Der Vortrupp hat ganze Arbeit geleistet und die Halle in einen Zirkus verwandelt. Ein buntes Schwungtuch stellt das Zeltdach dar, ein kleiner Affe hangelt sich entlang der bunten Girlanden und im hinteren Teil der Halle steht ein Popcornstand. Doch selbst der verrückteste Zirkus des Sauerlands hat seine Regeln. Diese werden als allererstes mit den Kindern durchgesprochen. Im Anschluss pusten Jungs, Mädchen und Leiter ihre Luftmatratzen auf und suchen sich ein schönes Plätzchen in ihren jeweiligen Schlafsälen.
Als jeder einen schönen Platz gefunden hat geht es raus für die obligatorischen Kennenlernspiel. Sicherlich kein Highlight in unserem Ferienlagerprogramm aber dennoch unverzichtbar um neue Freunde zu finden und den Kennlernprozess zu beschleunigen. Die Sonne strahlt und so können wir kurz darauf alle gemeinsam draußen an Bierzeltgarnituren Gegrilltes genießen. Von Würstchen und vegetarischen Alternativen, über Baguette, Rohkost und Kartoffelsalat bis hin zu Barbaras legendären Nudelsalat ist alles dabei. An dieser Stelle auch nochmal ein großes Dankeschön an all die Eltern, die unser Buffet mit mitgebrachten Speisen bereichert haben.
Gut gesättigt geht es zunächst in die Freizeit, die von den Kindern fleißig genutzt wird um das Gelände zu erkunden und dann treffen uns auch schon endlich für unser erstes großes Geländespiel „Goldenes Kalb“. Dabei treten Teams gegeneinander an mit dem Ziel möglichst viele Bierdeckel bei der Bank abzugeben. Bierdeckel können bei kleinen Mini-Games gegen Leiter gewonnen werden oder durch fangen eines Gegners abgeluchst werden. Die Teams sind natürlich hoch motiviert, denn jeder möchte das erste Spiel für sich entscheiden. Und so jagen sich die Kinder gegenseitig für eine Stunde bergauf und bergab bis die Dämmerung einsetzt und alle zum Zähneputzen nach drinnen geschickt werden. Nach so einem langen und anstrengenden Tag sollte man meinen, dass kurz nachdem das Licht ausgeht alle in einen tiefen Schlaf fallen, doch die Kinder haben sich offenbar entschieden den Abendleitern ihren Job nicht allzu leicht zu machen und halten sie mit Streichen und Tuscheleien noch einige Zeit auf trapp. Erst um 23:30Uhr kehrt dann die wohlverdiente Ruhe ein und die Kinder gleiten in einen, hoffentlich erholsamen und mit Zirkusträumen gespickten, Schlaf.

Montag, 05. August

* Für alle sehnsüchtigen Eltern, die sich in den letzten Tagen bei dem Blick auf die Website gewundert haben, dass ihr Kind auf den Fotos doch eher aussieht, wie vor einem Jahr… Wir hatten ein paar Komplikationen mit der Website, weshalb die Fotos des vergangenen Jahres angezeigt wurden. Sollte nun aber funktionieren. *

Der erste Morgen im Ferienlager. Harmonische Morgenmusik, das Tau tropft von den Grashalmen, während sich die Sonne majestätisch über den Hügeln Hofolpes erhebt. Wie frisch aus dem Ei gepellt erheben sich die Kinder und Leiter von ihren Betten, um putzmunter zum Frühstück zu schreiten… – nicht ganz. Wenn man sich die Gesichtsausdrücke genauer anguckt, dauert das wohl noch etwa eine halbe Stunde, bis alle wach sind. Diese halbe Stunde erfordert glücklicherweise sowieso kein großes Maß an Konzentration, denn Brötchen schmieren und Kakao zusammen rühren sollte doch jedes Kind hinkriegen… Oder? Nach etwa drei umgekippten Bechern Kakao und 20g Nutella an den Mundwinkeln der Kinder stellen wir fest, dass diese Automatismen wohl noch etwas Übung brauchen. Halb so wild – für Chaos auf den Tischen haben wir nämlich jeden Tag vier Kinder und drei Leiter als Küchendienst, die für Klarschiff hinter und vor der Theke sorgen.
Nach dem Frühstück haben die Kinder nun etwa eine Stunde Zeit um sich den Restschlaf aus den Augen zu wischen. Dann beginnt unser erster Programmpunkt für diesen Tag. Dieser Programmpunkt ist erfahrungsgemäß bei den Leitern besonders beliebt, während die Kinder eher weniger begeistert sind: Das Wandern. Daher haben wir uns dazu entschlossen, ihn in diesem Jahr besonders schnell hinter uns zu bringen. In Zweierreihen und mit Warnwesten und Erste-Hilfe Taschen ausgerüstet machen wir uns auf den Weg in den Wald. Die Leiter versuchen das Gejammer der Kinder mit Motivationsgesängen zu übertönen (mehr oder weniger erfolgreich). Die Route führt uns über Stock und Stein den Berg hinauf, bis wir schließlich an einem Aussichtspunkt ankommen. Der Ausblick kann sich wirklich sehen lassen und die Kinder sind sichtlich erleichtert, dass es auf dem Rückweg nur noch bergab geht. Wieder unten angekommen können die Kinder über das Durchhaltevermögen auf den zurückgelegten Kilometern wirklich stolz auf sich sein.
Wandern macht hungrig, das wissen auch wir. Deshalb haben Küchendienst und Barbara vorgesorgt und versorgen uns mit Nudeln + Bolognese. Für die Vegetarier gibt es selbstverständlich eine fleischfreie Alternative. Die Kinder haben nun eine besonders lange Mittagspause vor sich, um die Kraftreserven wieder aufzufüllen. Während der Mittagspause öffnet die Lagerbank, bei der die Kinder sich, wenn sie wollen, ihr Taschengeld abheben können. Mit diesem können sie sich anschließend Süßigkeiten beim Kiosk erwerben. Die erschöpften Kandidaten können sich in den Schlafsälen zurückziehen, während die restlichen sich draußen mit Spielen verschiedenster Art beschäftigen können. Passend zum Thema Zirkus haben wir dieses Jahr unser Repertoire etwas aufgestockt. Nun können sich die Kinder unter anderem Diabolos, Pedalos und Hula Hoops bei uns ausleihen.
Nach der Mittagspause beginnt unser Nachmittagsprogramm. Auch dieses ist ein Klassiker: Capture the Flag (bei uns auch gerne liebevoll „Ketchup the Flag“ genannt). Die Kinder werden hierzu in Teams eingeteilt. Jedes Team hat eine Basis mit einer eigenen Fahne. Es gilt, die eigene Basis mit Bällen zu verteidigen, indem man Angreifer abwirft. Angreifer versuchen wiederum möglichst geschickt und flink die Fahne der gegnerischen Teams zu klauen und in die eigene Basis zu bringen.
Nach drei Runden wird das Spiel für beendet erklärt und die Kinder haben erneut die Möglichkeit ihre Freizeit nach eigenem Belieben einzuteilen. Zum Abendessen gibt es Brot und die Reste vom Mittagessen. Da die Kinder heute schon genug gelaufen sind, gestalten wir das Abendprogramm etwas ruhiger. Angelehnt an die berühmte Kindersendung „1, 2 oder 3?“ bekommen die Kinder knifflige Fragen gestellt, auf die drei Antwortmöglichkeiten zur Wahl stehen. Auf ein Signal dürfen die Kinder nun einen Repräsentanten pro Gruppe wählen, der nach vorne geht und stellvertretend antwortet. Geantwortet wird durch Hüpfen auf das entsprechend nummerierte Feld. Um gegnerische Teams zu verwirren, hüpfen die Kinder von Feld zu Feld, bis sie sich beim letzten Ton der Begleitungsmusik entscheiden müssen. Dann folgt der klassische Spruch: „Ob ihr wirklich richtig steht, seht ihr, wenn das Licht angeht!“. Alle Kinder, die auf dem richtigen Feld standen, dürfen sich nun bei Punktefee Merle ihre Punkte abholen. Trotz kniffliger Fragen werden ordentlich Punkte gesammelt, sodass es am Ende gleich drei Gewinnergruppen gibt.
Im Gegensatz zum ersten Abend haben die Abendbetreuer heute leichtes Spiel, da die Kinder vom Mittagsprogramm noch völlig geschafft sind. Auch wir Leiter tragen vom anstrengenden Tag ein paar Spuren davon und fallen daher ebenso müde ins Bett.

Dienstag. 06. August

Der zweite volle Tag bricht an, graue Regenwolken hängen tief über den tannengrünen Hügeln des Hochsauerlandes. Die Stimmung der Kinder trübt das kaum: Allesamt sind sie schon nach ein paar Weckliedern putzmunter und sitzen noch vor den Leitern an den gedeckten Frühstückstischen. Und das ist auch gut so, denn motivierte Kinder sind eine Grundvoraussetzung für ein gelungenes Ferienlager.
Nachdem die Kinder sich für den vor ihnen liegenden Tag gestärkt haben, geht es nach einer kurzen Pause in Richtung Sportplatz. Kinder, die 2016 schon dabei waren, erinnern sich natürlich an den steilen, zugewucherten Weg -und erwarten das klassische Sportplatzprogramm. Das wären ein paar entspannte Ballspiele auf dem großen Ascheplatz, doch weit gefehlt: So früh im Lager sind wir vom Schonprogram noch weit entfernt. Es steht das Zöllnerspiel auf dem Plan, das in dem flachen Waldstück (im Sauerland eine Rarität!) hinter dem Sportplatz stattfindet. Wie der Name schon vermuten lässt, dreht sich in dem Geländespiel alles um illegale Grenzübertritte, beziehungsweise um den Versuch, diese zu verhindern. Die Kinder werden also in Gruppen eingeteilt: Eine schmuggelt leere Luftballons von rechts nach links, eine weitere von links nach rechts. Um es dem Gegner besonders schwer zu machen, darf die Schmuggelware in der Kleidung versteckt werden. Doch die zwei Zöllnergruppen sind vorbereitet: Sie denken sich kluge Taktiken aus, fangen die Schmuggler und versuchen die Luftballonverstecke zu erraten. Nach jeder Runde werden die Rollen getauscht, und das Ganze geht wieder von vorne los.
Vier Runden später sind alle Kinder einmal kreuz und quer durch den Nadelwald gerannt, und langsam ist die Luft raus. Höchste Zeit sich auf den Rückweg zur Schützenhalle zu machen, wo uns schon ein leckeres Mittagessen erwartet: Mildes Hähnchencurry auf aromatischen Reis an einem feinen Möhrensalat. Zum Dessert wird ein fruchtig-frisches Wassereis am Holzstiel serviert. Das passt nicht zum eher kühlen Wetter, was den Kindern aber ziemlich egal ist.
In der langen Mittagspause bieten das Außengelände und der Ausleihpool der Leiter viele Möglichkeiten zum Spielen, und so ist es schon ruhig in der Halle. Das ist auch so gewollt, damit die Kinder, die möchten, eine Runde auf Matratzenhorchstation gehen können.
Sicherlich keine schlechte Idee, denn nach der Pause geht es heiter weiter. Hofolpe ist zwar klein, aber dennoch möchten wir den Kindern den malerischen Ort nicht vorenthalten. Also machen sich etliche verkleidete Leiter nach der Mittagspause auf den Weg, lustig verkleidet, und verteilen sich im Ort. Kurze Zeit später gehen die Kinder in mehreren Gruppen hinterher, und machen sich auf die Suche nach den Leitern. Daher auch der Name des Spiels: Leitersuchspiel.
Die Kinder wundern sich über gut getarnte Entenjäger oder eine rapide gealterte Merle, fragen aber trotzdem immer geistesgegenwärtig nach einem Autogramm. Erst wer alle acht Unterschriften beisammen hat, kann sich auf den Rückweg zur Halle machen. Nach einiger Zeit haben es dann auch alle geschafft.
Das passt gut, denn die Küche hat schon das Abendessen vorbereitet.
Nach dem Abendbrot wird den Kindern empfohlen, sich ein bisschen schick zu machen, ein frisches T-Shirt und saubere Schuhe anzuziehen. Denn heute steigt die erste Party dieses Ferienlagers.
Schon in der Mittagspause konnten die Kinder Songwünsche auflisten. Viele Lieder sind für eine Kinderparty eher ungeeignet, da haarscharf am Massengeschmack vorbei. Einige schaffen es aber auch in die engere Auswahl. Falls Sie, werte LeserInnen, interessiert, was die Kleinen aktuell gerne hören: Einfach mal auf Youtube nach „Old Town Road“ von „Lil Nas X“ suchen.
Ein Lied darf natürlich nicht fehlen: Unser Lagertanz-Song wird samt dazugehöriger Choreographie vorgestellt. Seien sie gespannt…
Danach geht’s dann richtig los: Mit viel Lichttechnik, Limo von der Bar und Knabberzeug. Die Stimmung ist gut, noch ein zwei Runden Schwofen mit dabei, das Ganze mit dem traditionellen Rausschmeißer „Peter Pan“ nach hinten abgerundet-perfekt!
Danach heißt es dann nur noch: Zähneputzen! Pippi machen! Ab ins Bett!

Mittwoch, 07. August

„Guten Morgen, guten Morgen, guten Morgen Sonnenschein!“ schallt es aus der Musikanlage. Der Song, der unsern Startschuss zu einen weiteren ereignisreichen Ferienlagertag darstellt, dient nicht nur als Wecker, sondern verkörpert auch den sehnlichen Wunsch nach einem Tag voller Sonne. Gerade im Leiterteam besteht Sorge, dass uns das Wetter im Stich lässt und Teile des geplanten Programms wortwörtlich ins Wasser fallen könnten. Aber frei nach dem Motto mit positiver Energie blasen wir das schon Weg kündigen wir das Morgenprogramm an.

Dieses ist inspiriert von dem allseits beliebten Brettspiel „Siedler von Catan“. Wie in dem Brettspiel müssen die Kinder auch in unserer Version, eingeteilt in Teams, Ressourcen sammeln. Oben auf dem Weg, der in den Wald führt müssen sie zum Beispiel einen Ast durchsägen um Holz zu erhalten. Außer Holz können noch fünf weitere Ressourcen in abwechslungsreichen und im Schwierigkeitsgrad variierenden Mini-Spielen erwirtschaften werden. Später sollen dann aus den Ressourcen Wagons, Popcornstände, Zelte, usw. für den eigenen Zirkus gebaut werden. Jede gebaute Einheit verspricht eine unterschiedliche Anzahl an Siegespunkten, die später Spielentscheidend sind.

Dann ertönt das Startsignal. Wie fleißige Bienchen schwärmen die Kinder in beeindruckendem Tempo aus und verteilen sich über das gesamte Gelände. Die taktischen Absprachen, die innerhalb des Teams getroffen wurden bestimmen das Verhalten jedes einzelnen Bienchens. Spart man direkt auf das große Zirkuszelt, das eine enorme Anzahl unterschiedlichster Ressourcen benötigt, aber sechs Siegpunkte verspricht oder startet man lieber mit einem einfachen kleinen Wohnwagen, der nur ein Investment von zwei häufigen Ressourcen voraussetzt. Als wären die Taktikbesprechungen und das Abbauen von Ressourcen nicht schon Herausforderung genug, wird nach 20 Minuten noch ein Jäger eingeführt. Spätestens ab diesem Moment nimmt das Spiel so richtig Fahrt auf. Der Jäger ist nämlich hinter den Kindern her um ihnen ihre hart erkämpften Ressourcen zu stibitzen. Sicher vor ihm sind die Kinder nur bei den Ressourcen-Stationen und bei der Bank. Letztere ist Dreh und Angel Punkt des Spektakels. Hier werden Ressourcen eingelagert und nach Absprache mit dem Team in neue Utensilien für den Zirkus investiert. Besonders interessant zu Beobachten sind bei diesem Spiel die Gruppendynamiken innerhalb der einzelnen Teams. Da wird auch mal heftig über die richtige Taktik debattiert und verschiedenste Entscheidungsformen praktiziert. Von streng basisdemokratisch bis hin zu strenger Anleitung durch einen in der Gruppe bestimmten Leader ist alles zu sehen.

Als die schließlich die Sirene ertönt und das Ende des Spiels ankündigt, schließen alle Ressourcenstationen und die Kinder setzen die letzten Ressourcen ein um den Zirkus noch einmal zu erweitern. Stolz halten sie nun ein großes Plakat in der Hand auf welchem Merle für jedes Team ihren individuell aufgebauten Zirkus aufgezeichnet hat.

Zum Mittag genießen wir ein, von Barbara wunderbar zubereitetes, Gulasch mit Spätzle. Wenn es uns hier and einem nicht mangelt, ist das ausgezeichnetes Essen! In der anschließenden Mittagspause bekommt man das Gefühl die Kinder kommen so langsam richtig im Zirkus an. Zwar nutzen einige die verordnete Ruhe im inneren der Halle für einen Mittagschlaf, doch der Großteil befindet sich vor der Halle. Der Hauptgrund dafür ist, dass ein Spielgerät, mit dem man jonglieren kann, das Diabolo unter den Kindern schwer im Trend liegt. Fünf Diabolos stehen den Kindern zur Verfügung und können im Materialbereich gegen ein Pfand ausgeliehen werden. Seit angekündigt wurde, dass wir im weiteren Verlauf des Lagers noch eine eigene Zirkusshow auf die Beine stellen sind sie dauerhaft verliehen und es wird fleißig trainiert.

Nach der Mittagspause geht es dann weiter mit einem Spiel, bei dem der Name Programm ist, das Chaosspiel. In einem großartigen Tohuwabohu rennen die Kinder auf der Suche nach versteckten Zettelchen durch Halle und Außengelände. Ist der gesuchte Zettel gefunden kann er an der Basis abgegeben werden. Im Gegenzug erhält das Team eine Aufgabe. Diese sind so vielseitig wie die Verstecke der Zettel. Es wird der Ententanz getanzt, Rätsel gelöst, Gedichte geschrieben und vieles mehr. Es scheint als ob die Befürchtung am Morgen wir könnten von einer Schlechtwetterfront getroffen werden haltlos gewesen zu sein. Bei Sonnenschein flitzen die Kinder über das Außengelände. Das Spiel verlangt den Kindern einiges ab und es gibt einige die sichtlich Müde sind.

Deshalb entscheiden wir uns den langen und anstrengenden Tag entspannt ausklingen zu lassen. Geplant ist ein entspanntes beisammensitzen am Lagerfeuer mit Gitarre und Gesang. Doch gerade als alle Stöcke mit Marshmallows bestückt sind und die ersten Akkorde erklingen passiert es dann doch. Es grummelt und blitzt. Kurz darauf prasselt der Regen und das erste Mal in diesem Jahr müssen wir wegen des schlechten Wetters alles nach drinnen evakuieren. In solchen Momenten ist die langjährige Erfahrung, das Improvisationstalent und der Einfallsreichtum unserer grandiosen Leiter gefragt. Innerhalb kürzester Zeit zaubern sie ein alternatives Indoorprogramm. Von einer kuscheligen Hörbuchecke, über ein gruseliges Werwolfspiel bis hin zu dem actionreichen Spiel Looping Louie ist alles dabei und sorgt für eine würdige Alternative. Die Kinder genießen es sichtlich und gehen im Anschluss anstandslos und mit Freude auf den nächsten Tag, ins Bett.

Donnerstag, 08. August

Unsere Ferienlagerplanung beginnt meist bereits im Dezember. Im warmen Pulli träumen wir von den sommerlichen Temperaturen, die uns im Ferienlager erwarten werden. Bei der Programmplanung ganz weit oben: der Schwimmbadbesuch. Auf dem Handtuch liegen, während die Grashalme an den Füßen kitzeln und die Sonne das Gesicht in eine wohlige Wärme hüllt. Hören tut man nur plätschern und lachende Kinder, man riecht das Pommessalz vom Kiosk- besseres könnte man sich im tiefen Winter kaum vorstellen.

Tja, leider hat sich Mutter Natur für unser Ferienlager unter dem Begriff Sommer wohl etwas anderes vorgestellt. Nach einem Blick auf den Wetterbericht dürfen wir etwas ernüchtert feststellen, dass heute mit 22 Grad und Sonne wohl der wärmste Tag vor uns liegt. Nützt ja nichts, die Badesachen sind schon gepackt und der Bus reserviert, also auf geht’s. Wir Leiter haben für den Fall der Fälle auch genug Programm für außerhalb des Beckens eingepackt. Im Schwimmbad angekommen hüpfen erstaunlich viele Kinder dennoch ins Wasser. Einige Leiter gucken sich das ganze erstmal skeptisch vom Beckenrand an, bis sie sich dann doch von ein paar Sonnenstrahlen zum Reinhüpfen überreden lassen.

Wenn wir das Wort Freibad hören, fallen uns vor allem drei Dinge ein: Wespen, Sonnenbrand und Pommes. Da wir auf die Wespen und den Sonnenbrand dieses Jahr wohl eher verzichten müssen (glücklicherweise!), wollen wir den Kindern zumindest die Pommes nicht verwehren. Daher bekommt jedes Kind eine Pommes mit Ketchup oder Majo nach Wahl von uns finanziert. Zusätzlich können sich die Kinder auf eigene Kosten Eis, Süßigkeiten und Getränke am Freibadkiosk kaufen. Damit der Einkaufsrausch nicht überhandnimmt, greifen wir Leiter ein, bevor vereinzelte Kinder Zuckerschocks erleiden. Bevor wir die Heimreise antreten, gehen alle Kinder einmal duschen, um sich von Schweiß, Chlor und Sand zu befreien.

Unser Bus für den Rückweg trifft mit kurzer Verspätung ein, weshalb wir vor den Toren des Freibads doch noch einen kleinen Zwischenstopp einlegen. Für das Kinder Entertainment ist trotzdem gesorgt: Der Ententanz hat sich in den vergangenen Tagen etabliert und sorgt für Freude bei Groß und Klein. Außerdem kann jeder, der einen guten Witz kennt, ihn über das Megafon erzählen. Nachdem zuletzt Kindern und Leitern die Witz-Ideen ausgehen, werden nun auch Google und Witzebücher hinzugezogen. Bestens unterhalten steigen wir nun also in den Bus, um unsere Rückfahrt anzutreten. Die etwa halbstündige Fahrt geht bekanntlich recht schnell, da die meisten Kinder sehr erschöpft sind und die Zeit zum Schlafen nutzen.

In der Halle angekommen, gibt es sofort Abendessen. Als gesunde Alternative zu den Pommes am Nachmittag hat Barbara zwei Salate vorbereitet, die man sich zusätzlich zum gewöhnlichen Abendbrot nehmen darf.

Ein Filmabend ist die perfekte Gelegenheit, um sich von anstrengenden Tagen zu erholen. Alle Kinder dürfen hierzu ihre Matratzen auf die Bühne räumen. Erfahrungsgemäß nutzen sowohl Leiter, als auch Kinder den Programmpunkt häufig, um etwas Schlaf nachzuholen. Passend zu unserem Motto gucken wir den Film „Madagaskar 3“ – in dem 3. Teil der Klassiker-Reihe begeben sich die Tiere mit einem Zirkus auf eine Reise durch Europa. Sobald die Abspannmelodie einsetzt, räumen alle Kinder ihre Matratzen zurück in den Schlafsaal. Nach etwas Überzeugungsarbeit von den Abendbetreuern – und eventuell auch aus Mitleid mit den Leitern, die mittlerweile recht starke Augenringe haben – sind auch die letzten Kinder ruhig und verkriechen sich in ihre Schlafsäcke.

Durch den Ausflug in ein Freibad leider sehr wenige Bilder. Falls möglich wird noch ein Video hochgeladen 🙂

« von 18 »

Freitag, 09. August 2019

Der gestrige Schwimmbadbesuch ist nicht spurlos an den Kindern und Leitern vorbeigegangen: Am heutigen morgen kommen alle nur schwer aus dem Bett, einige Kinder sind nur unter Einsatz von Wasserpistolen an den Frühstückstisch zu bekommen.
Erstaunlicher Weise ziehen dann alle beim anschließenden Kamelspiel voll mit. Dabei dreht sich alles darum, wilde Kamele zu fangen, die sich im Gelände um die Halle verstecken. Die müssen dann zur Basis gebracht werden, und -viel wichtiger- getränkt werden. Dafür laufen parallel einige Wasserträger zwischen Oase und Basis hin und her und holen Frischwasser für die Tiere. Wichtig ist, dass sie sich nicht von den Jägern erwischen lassen, die den Spielern sowohl Wasser als auch gesammelte Kamele abluchsen können. Nach jeder Runde wird gezählt: Wie viel Wasser ist da? Wie viele Kamele haben wir? Und reicht das Wasser für alle? Falls zu wenig Wasser vorhanden ist, verdursten leider entsprechend viele Kamele. Das Spiel ist sehr laufintensiv und kann ganzschön stressig werden, aber geht in diesem Jahr wunderbar unaufgeregt und fair über die Bühne.
Fairplay hin oder her-nach einigen Runden haben die Kinder genug vom Kamelsammeln, Jagen und Wassertragen. Zeit fürs Mittagessen! Heute gibt es Fischstäbchen, was unschwer an der fischig-fettigen Duftnote zu erschnuppern ist, die durch die Halle zieht. Dazu: Einen leckeren Spinat mit Blubb und Kartoffelpüree. Damit haben die Kinder nicht nur zwei (!) Beilagen, sondern einen echten Lager-Klassiker auf dem Teller. Zum Dessert gibt es Vanille-Pudding mit Kirschsauce.
Da die Kinder beim Kamelspiel wirklich alles gegeben haben, und mittlerweile die ersten Ausfallserscheinungen zu beobachten sind, entschließen wir uns kurzfristig am Nachmittag mit allen auf den Sportplatz zu gehen. Das hört sich erstmal nach noch mehr Gerenne an, ist es aber nicht unbedingt. Denn wer möchte, kommt beim Fußballspiel gegen die Leiter oder beim Frisbee- und Diabolospielen voll auf seine Kosten. Genauso gut kann aber auch ganz entspannt das ein oder andere Freundschaftsbändchen geknüpft oder ein Gesellschaftsspiel gespielt werden. Nach einer gemeinsamen Runde Kreisspiele ist also für Alle etwas dabei. Nur das Wetter macht uns einen Strich durch die Rechnung. Ständig regnet es, und die Unterstellmöglichkeiten sind begrenzt. Deshalb machen wir uns dann irgendwann schweren Herzens auf den Rückweg in die Halle, etwas früher als geplant.
Ein Glück gibt es dann flugs Abendbrot, heute zum ersten Mal ohne aufgewärmte Reste vom Mittagessen: Die viele Bewegung, das bunte Programm und die Zeit an der frischen Luft lassen den Appetit der Kinder wachsen.
Danach gibt es dann Abendprogramm in der gemütlichen Halle. Während draußen der Regen prasselt sitzen alle Kinder und Leiter vor der Bühne, um sich in verschiedenen Minispielen zu messen: „Schlag den Leiter“ steht auf dem Programm, entfernt angelehnt an „Schlag den Raab“. Die Spiele sind kurz, und die Losfee sorgt dafür, dass alle Kinder einmal drankommen. Nach mehren Runden steht das entscheidende letzte Spiel an: „Reise nach Jerusalem“, der Kindergeburtstagsklassiker. Gestartet wird mit ca. sieben Kindern und vier Leitern. Die Spannung steigert sich ins unermessliche. Die Leiter, die Kinder: Alle feuern kräftig an. Nach einigen Minuten sind nur noch ein Leiter und ein Kind im Rennen, die Halle kocht. Es geht um Sieg oder Niederlage, es ist ein Finale furioso.
Die Musik stoppt, das Kind nimmt flink Platz. Zu schnell für den Leiter.

Die Kinder feiern euphorisch ihren Sieg, die Leiter sind am Boden zerstört. Dummerweise schicken wir sie dann trotzdem zügig ins Bett, sehr zum Ärger der Sieger. Aber morgen ist steht wieder einiges auf dem Programm, und die Kinder werden uns noch für jede bescherte Minute Schlaf dankbar sein.

« von 29 »

Samstag, 10. August 2019

Eigentlich gibt es ja nichts Schöneres als von einem fröhlichen Kindergesicht am frühen Morgen begrüßt zu werden. Eigentlich… Heute jedoch ist das Lächeln von triumphaler, ja gar überheblicher Art. Die Kinder reiben den Leitern beim Frühstück ihren gestrigen Sieg bei „Schlag den Leiter“ unter die Nase. Ein Zustand, den die Leiter natürlich nicht auf sich sitzen lassen können und für schnelle Ablenkung sorgen müssen. Das ist heute tatsächlich überhaupt kein Problem denn wie tags zuvor angekündigt steht mit dem Casinoabend ein Lagerhighlight an. Das aufregende daran ist, dass die Kinder diesen mit einem Partner ihrer Wahl besuchen. Mit wem ist den Kindern grundsätzlich selbst überlassen. Aber viele nutzen die Gelegenheit um ihren Schwarm zu bitten mit ihnen am Abend das Casino zu besuchen. Die Aussicht auf ein richtiges Date in schicker Kleidung ist für die meisten Kinder neu und damit natürlich total aufregend.
Doch abgesehen von dem ganzen Casinotrubel darf natürlich kein Tag in unserem Ferienlager vergehen ohne dass wir uns nicht wenigstens ein bisschen sportlich betätigen. Deshalb festes Schuhwerk und sportliches Outfit anziehen und im Marschschritt vor die Halle. Eingeteilt in zwei Teams und ausgestattet mit diverser Charakterkarten verteilen sich die Kinder auf die zwei Seiten des Außengeländes. Die unterschiedlichen Charaktere sind gestaffelt nach Lebenspunkten und Kampfkraft. Charaktere mit viel Kampfkraft können anderen besonders viele Lebenspunkte rauben. Dafür haben sie jedoch selbst nur sehr wenige Lebenspunkte. Hat man als Kind jedoch einen Charakter zugeteilt bekommen, der vermeintlich schwach daher kommt geben einem wenigstens die vielen Lebenspunkte Mut. Die Tatsache, dass es bei diesem Spiel nur zwei Teams gibt entfacht auf beiden Seiten einen starken Teamgeist und hohe Motivation. Im Vollsprint rasen sie über das Gelände und spornen sich gegenseitig an.
Zum Mittagessen wird heute ein Wunsch vieler Leiter und Kinder erfüllt. Die Leiter haben beim örtlichen Dönerimbiss Dönerbrötchen erworben. Jetzt stehen drei Leiter und Barbara vor Töpfen randvoll mit Tomaten, Mais, Salat, Gurken, Zwiebeln, Zaziki und Gyros bereit und bereiten Döner für die Kinder als hätten sie nie etwas anderes getan. Jeder stellt sich seinen individuellen Döner zusammen und darf ihn im Anschluss ausnahmsweise mit der Hand verputzen.
Sportlichen Ehrgeiz und Motivation haben die Kinder am Morgen schon eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Bei Gelände und Laufspielen sind sie einfach unschlagbar. Doch es gibt auch einige Disziplinen bei denen offensichtlich Nachholbedarf besteht damit die Kinder, später am Tag, optimal vorbereitet, das vornehmende Casino betreten können. In Workshops wird sich nun schick gemacht, Krawatten, Blumen oder kleine Geschenke gebastelt, Standardtanz geübt, Schmuck entworfen und Frisuren gestylt. Denn langsam wird es richtig ernst. Die Aufregung steigt und während sich die letzten Pärchen noch für den Abend eintragen fangen die ersten schon an ihre schicksten Kleidungsstücke aus den Koffern zu fischen. Die Kinder unterstützten sich beim Ankleiden und im Fall der Mädchen Schminken und auch die ersten Leiter huschen in Anzug oder Abendkleid durch die Halle.
Man kann sich das Chaos in der Halle vorstellen. Doch all das ist nichts im Vergleich zu dem was sich gerade in der Küche abspielt. Dort liegt ein Team, das die letzten zwei Tage jede freie Minute mit Buffetvorbereitungen verbracht hat im absoluten Endspurt. Große Platten, reichlich bestückt mit Pizzaschnecken, Hähnchenschnitzeln, Frikadellen, frittierten Mozzarella-Sticks und ähnlich leckere Dinge werden durch die Halle zum Buffet getragen. Dieses liegt vor der Halle und wird in null Komma nichts vom nicht enden wollenden Strom an Köstlichkeiten gefüllt. Gleich rechts davon stehen 53 mit Kindersekt gefüllte Gläser bereit und warten auf die Kinder, die nun zum Essen gerufen werden. Sobald sie sich mit „Sekt“ ausgestattet haben suchen sie sich einen Platz an den dekorierten Tischen. Als alle sitzen, erhebt sich endlich der Casinodirektor um ein paar Worte and alle Gäste zu richten und den Casinoabend 2019 offiziell zu eröffnen.
Wenig später betritt das erste gut gesättigte Pärchen unser Piphosino. Ausgestattet mit einem gewissen Budget kann es nun, gemeinsam mit allen anderen, für über eine Stunde sein Glück versuchen. Ob Losspiel, Würfelspiel oder Klassiker wie Black Jack, Poker oder Roulette. Alles ist dabei und wird ausprobiert und falls einen doch mal das Glück verlässt kann der Frust mit einem alkoholfreien Cocktail weggespült werden.
Irgendwann unterbricht der Direktor das bunte Treiben. „Rien ne va plus – Nichts geht mehr“. Die letzte Kugel findet ihr Feld auf dem Rouletteteller und letzte Gewinne werden ausgezahlt. Wie im echten Casino ist Freud und Leid nah beieinander und von Verdopplung bis Verlust des Vermögens ist alles dabei. In der Bank werden fleißig die Kontostände aktualisiert und die Leiter schaffen Platz für die große Party. Bis halb elf wird zu den größten Hits getanzt und gesprungen bis der Schweiß von der Decke tropft und beim anschließenden Schachtanz lassen viele der Pärchen ihren Abend ruhig ausklingen. Dann ist der Spuk vorbei und ein kräftezehrender aber auch wunderschöner Tag kommt zu seinem Ende.

*Wir haben uns dazu entschieden, die Bilder vom Casinoabend und der Party noch einmal gesondert in ein Album zu bringen, da es viele schöne Eindrücke gab 🙂 *

Sonntag, 11. August 2019

Langjährige Lagerkinder kennen das schon: Am Tag nach dem Casinoabend dürfen die Kinder ausschlafen. Dieses Jahr haben auch wir Leiter Glück, da unser Besuch das Frühstück vorbereitet. Bis zehn Uhr können sich Kinder und Leiter am üppigen Buffet bedienen. Danach starten wir mit einem entspannteren Programmpunkt in den Tag: Der Postkartenaktion. Wie jedes Jahr hatten Sie Eltern die Möglichkeit, im Voraus Postkarten zu bestellen. Diese werden nun von den Kindern bemalt und beschrieben. Da die Anzahl an bestellten Postkarten dieses Jahr besonders groß ist, muss jedes Kind etwa drei Postkarten bemalen. Das ist zwar ein strenges Programm, funktioniert aber in der Sonne und nach reichlich Schlaf ganz gut.
Zum Mittagessen gibt es Krustenbraten mit Kartoffelpüree und wahlweise Möhren und Erbsen oder Sauerkraut. Gut gestärkt starten wir in ein weiteres Highlight jedes Ferienlagers: Das Fantasyspiel. Eine Ankündigung vom Zirkusdirektor höchstpersönlich: Heute Nachmittag wird es eine großartige Zirkusshow geben. Doch plötzlich unterbricht der Kartenverkäufer- irgendwas scheint schief zu gehen und der Zirkus steht völlig auf dem Kopf… Die Kinder müssen quer über das Gelände laufen um herauszufinden, was im Zirkus passiert ist und versuchen, den alten Zustand wiederherzustellen. Angefangen beim Löwen, der verlernt hat, durch einen Reifen zu springen, der Pantomime, die lieber Clown sein will, bis hin zur Drehorgel, die rückwärts läuft… Die Kinder haben einiges zu tun. Es stellt sich recht schnell heraus, dass der dubiose Popcornverkäufer nicht ganz ins Bild passt. Er scheint vergiftetes Popcorn unter die Leute zu mischen, um den Zirkus zu manipulieren. Nach etwa zwei Stunden gelingt es der ersten Gruppe, alle Zirkusteilnehmer zu heilen und den Popcornverkäufer festzunehmen.
Bekanntlich sind die Füße nach dem Fantasyspiel etwas strapaziert. Dementsprechend lassen wir den Tag ausklingen, wie wir ihn bekommen haben: entspannt. Heute ist Pfarrer Gehrmann zu Besuch und sorgt mit einem kurzen Gottesdienst für einen gelungenen Tagesabschluss. Die Kinder sollen die Zeit nutzen, um ihre eigenen Talente zu erkennen und aufzuschreiben. Beim gemeinsamen Singen wird dem Team-Zusammenhalt, der in den vergangenen Tagen teils etwas gelitten hat, zur alten Stärke verholfen. Geschafft von den großen Programmpunkten der letzten Tage fallen wir heute Abend recht früh ins Bett.

Montag, 12. August 2019

Jedes Ferienlager ist außergewöhnlich: Die Kinder und Leiter steigen für zwei Wochen aus einem geregelten, langweiligen Alltag aus und tauchen in eine komplett andere Welt ein. Das Leben im Ferienlager ist aufregend, jeder Tag ist gefüllt mit Spielen, Bewegung, Chillen und viel gemeinsamer Zeit. Das Ganze funktioniert natürlich auf die Dauer nur mit einem festen Tagesablauf, der dem Ganzen etwas Struktur gibt. Frühstück, Programm, Mittagessen, Pause, Programm, Abendessen, Programm, ab ins Bett. Dieser Rhythmus ist mittlerweile zu unserem neuen, spannenden Alltag geworden. Umso aufregender aus diesem Rhythmus auszubrechen, noch einen drauf zu setzen…
Und genau das passiert heute beim Tagesausflug. Der Ablauf ist in jedem Jahr gleich: Kinder wecken, frühstücken, Stullen zum Mitnehmen schmieren, Wasserflaschen und Müsliriegel verteilen, alle in den Bus, Abfahrt. In diesem Jahr spuckt der Bus alle vorm „Fort Fun“ aus. Der Freizeitpark in der Nähe kann zwar nicht unbedingt mit Moviepark, Heidepark und Co. mithalten, bietet den Kindern aber alles was das Herz begehrt: Achterbahnen, Wasserbahnen, diverse andere sich wild drehende Fahrgeschäfte, ein Riesenrad, eine Sommerrodelbahn und reichlich Pommes- und Süßigkeitenstände.

Die Liste der Attraktionen ist lang, und so sind die Kinder froh, dass sie sich nach der Ankunft direkt auf den Weg machen können. In ihren weinroten Pipho-Tshirts, die gestern verteilt wurden, machen sie in Kleingruppen den Freizeitpark unsicher. Und so sieht man aus dem Riesenrad ganz genau, wer von den zahlreichen Besuchern zu uns gehört.
Nach ein paar Stunden machen wir eine kurze Mittagspause, um gemeinsam ein paar Snacks zu essen-die meisten Kinder essen zum Mittag Pommes. Zu sehr ziehen wir die Ruhephase aber nicht in die Länge, die Kinder möchten schnell weiter, denn es gibt noch viel zu entdecken.
Nach ein paar weiteren Stunden voller Abenteuer neigt sich die Zeit in Fort Fun schon dem Ende entgegen. Fast schon passend dazu schlägt auch das Wetter um: Hatten wir den ganzen Tag über eitel Sonnenschein bei angenehmen Temperaturen und damit perfektes Fort-Fun-Wetter, peitschen nun Regenschauer durch das Tal.
Es ist an der Zeit nach Hause zu fahren. Wir packen unsere Sachen und laufen in Richtung Ausgang. Dort steht das Ketten-Karussell, in dem Leiter und Kinder traditionell noch eine letzte Runde drehen.
Die Rückfahrt verläuft ruhig und ohne nennenswerte Zwischenfälle, die Kinder sind müde vom Tag.
Deshalb schieben wir als Abendprogramm einen Film ein: „Kung-Fu Panda 2“ wird gezeigt. Danach sind die Kinder reif für die Luftmatratze, die Abendbetreuer vom Dienst haben heute leichtes Spiel.

Dienstag, 13. August 2019

Die letzten drei Tage waren gespickt mit Highlights. Angefangen mit dem Casinoabend am Samstag über das Fantasyspiel am Sonntag bis hin zu unserem gestrigen Tagesausflug. Deshalb wird es heute mal endlich wieder Zeit für einen Tag mit normaler Routine und den altbekannten Abläufen. Los geht es wie immer mit einem leckeren Frühstück mit frischen Brötchen vom Bäcker. An der bemerkenswerten Ruhe während des Essens merkt man, dass wir uns in der zweiten Woche des Ferienlagers befinden und alle Morgen ein wenig verschlafen sind.
Nach dem Frühstück und einer Weile Freizeit versammeln sich alle Kinder vor der Bühne. Dort werden sie gebeten sich in einer langen Reihe nach Schuhgrößen aufzustellen. Diese Reihe wird im Anschluss von einem Leiter abgeschritten, der durch Abzählen die Gruppen für unsere Zirkus Olympiade einteilt. Sobald die Gruppen vollzählig sind geht es für sie an unsere großen Verkleidungskisten. Sie sollen sich kreativ einkleiden um für ein Gruppenfoto zu posieren. Außerdem wird darum gebeten sich einen Namen und Schlachtruf auszudenken. Gruppe „Immens Brachial“ verlässt als erstes die Halle dicht gefolgt von „Team Croissant“ und „Team Nein“. Weitere drei Gruppen folgen später. An sieben abwechslungsreichen Stationen können sich die Gruppen in verschiedenen Zirkus-Disziplinen beweisen. Die Kinder versuchen sich unter anderem beim Limbo, Diabolo spielen oder Jonglieren. Ziel ist es jeweils Punkte für die eigene Gruppe zu ergattern. Die Gruppen klappern nun für über eine Stunde Station für Station ab. Das bunte Treiben wird noch einmal unterhaltsamer durch die Tatsache, dass viele Kinder ihre Verkleidung vom Gruppenfoto einfach anbehalten haben. So laufen zum Beispiel ein kleiner Junge mit blonder Rapunzelperücke und rotem Abendleid oder ein Gangsta-Rapper, der sein Mikrofon gar nicht mehr aus der Hand legen möchte, umher. Sobald eine Gruppe alle Stationen erfolgreich absolviert hat kann sie mit dem schreiben eines Gedichtes beginnen. Für dieses gibt es nämlich Kreativpunkte und das Beste wird auch in unserer Lagerzeitung zu finden sein (wird beim Nachtreffen verteilt). Die Olympiade sorgt für eine Menge Spaß doch es ist auffällig, dass einige Kinder wirklich noch ein wenig Müde sind.
Da trifft es sich gut, dass das Spiel sehr pünktlich zu seinem Ende kommt und wir eine Menge Zeit vor dem Mittagessen haben. Die Leiter achten darauf, dass es in der Halle schön ruhig ist und die Kinder sich auf ihren Matten entspannen können. Für alle Anderen, die gerne die Sonne vor der Halle genießen möchten wird, bei Musik, Freundschaftsbändchen flechten angeboten.
Am Nachmittag heißt es dann: Wer baut die coolste Hütte? Aufgeteilt in sechs Gruppen geht es endlich mal wieder in den Wald. Begleitet von jeweils zwei Leitern suchen sich die Gruppen ein schönes Plätzchen für ihre Traumhütte. Es ist beeindruckend wie emsig und motiviert die Kinder innerhalb kürzester Zeit ihre Hütten aufbauen. Da nicht nur Funktionalität sondern auch Kreativität bewertet werden, werden auch einige sehr amüsante Konstruktionen errichtet. Bestes Beispiel McStocknalds das erste Fastfood-Restaurant, das sein verdienst mit dem Verkauf von leckeren Stöckchen erwirtschaftet. Eine grandiose Idee, die der Gruppe einige Kreativpunkte einbrachte. Für den Gesamtsieg reicht es am Ende aber doch nicht. Sieger ist die Gruppe von Lukas, die eine von Moos bedeckte und damit sogar wasserdichte Bude errichtet hat.
Ausklingen lassen wir den Tag mit der, aus dem TV bekannten, Show „Beginner gegen Gewinner“. Den Tag über konnten sich „Gewinner“ also Profis in einer bestimmten Disziplin bei der Spielleitung melden. Die „Gewinner“ werden nun von spontan aus dem Publikum ausgewählten „Beginnern“ herausgefordert. Damit diese überhaupt eine Chance haben wird der „Gewinner“ mit einem Handicap versehen. Die Sprint-Staffel der „Gewinner“ muss zum Beispiel in Abendkleidern rennen. Nach der Show geht es dann zügig ins Bett. Morgen fahren wir schließlich ins Schwimmbad.

Mittwoch, 14. August 2019

Neuer Tag, neuer Versuch für das Mit-Lieblingsprogramm der Kinder und Leiter: Das Schwimmen! Nach dem Frühstück haben die Kinder eine Stunde Zeit, um ihre Sachen zusammen zu packen. Wie auch zum Tagesausflug können sie sich Brötchen schmieren und haben zusätzlich die Möglichkeit, sich im Schwimmbad vom Taschengeld am Imbiss einzudecken. Nachdem alle Sachen gepackt und Brötchen geschmiert sind, hüpfen wir in den Bus nach Eslohe.

Nach dem das Wetter zum Schwimmen letztes Mal eher zu wünschen übrig ließ, haben wir beschlossen auf Nummer sicher zu gehen und in ein Hallenbad zu fahren. Im Gegensatz zum Schwimmbad in Hilchenbach hat das Schwimmbad in Eslohe außerdem etwas mehr zu bieten: Es gibt zwei Becken, zwei Rutschen und sogar einen Whirlpool. Zusätzlich kann sich der ein oder andere Leiter in der Dampfsauna entspannen. Als schließlich die Sonne zum Vorschein kommt wird auch das Becken im Außenbereich fleißig genutzt. Der große Schwimmring und kleinere Bälle sorgen für gute Unterhaltung der Kinder. Wer nicht schwimmen will, kann sich draußen auf die Wiese pflanzen und Werwolf oder Wizard spielen oder wahlweise einfach nur die Sonne genießen.

Der Rückweg verzögert sich unerwartet auf Grund einer gesperrten Bundesstraße von geplanten 40 Minuten auf etwa eine Stunde. Davon bekommen allerdings die meisten Kinder nicht viel mit, da sie den Weg mit Schlafen verbringen. Da nicht alle Kinder ihr Taschengeld für ein warmes Essen im Schwimmbad genutzt haben, gibt es abends für alle, die wollen, noch mal etwas Warmes. Bei Kartoffelecken und Currywurst können die Kinder ihre Kraftreserven wieder auffüllen. Da viele Kinder vom sehr energiereichen Schwimmen heute doch sehr geschafft sind, entschließen wir uns dazu, einen dritten und letzten Film zu schauen. Ich einfach unverbesserlich 2, der Klassiker, dessen Figuren (die Minions) mittlerweile auf zahlreichen T-Shirts zu sehen sind. Film ab! Und dann Zähne putzen, Pipi machen, ab ins Bett – denn auch wir Leiter müssen etwas Schönheitsschlaf von den letzten Tagen nachholen.

Donnerstag, 15. August 2019

Heute startet der Tag etwas schleppend. Schwimmausflüge zehren immer sehr an den Kräften der Kinder, das merkt man heute Morgen deutlich. Zum Glück sind die Kinder gestern Abend besonders früh ins Bett gegangen, sonst wären die Kinder wahrscheinlich gar nicht aus dem Bett zu bekommen. Das Wetter passt zur verschlafenen Stimmung: Dichter Regen prasselt an die Schlafsaalfenster.
Zum Glück haben wir noch einen Indoor-Programmpunkt im Petto, der für den Vormittag wie gemacht ist. „Mein Leiter kann“, eine Spieleshow, bei der Leiter für Kinder antreten, bringt jedes Jahr aufs Neue eine Menge Stimmung in die Bude. Vor die Bühne sitzen die Kinder in fünf Gruppen, auf der Bühne sitzen die Leiter, die sich die Gruppen ausgewählt haben. Die Betreuer treten in verschiedenen Spielen für ihr Gruppe an, um Punkte für den Gesamtsieg zu ergattern. Die meisten Spiele sind dabei ganz normale Gameshow-Minispiele, wie man sie vielleicht aus dem Fernsehen kennt, kleine Quiz- oder Geschicklichkeitsspiele zum Beispiel. Einige Spiele sind aber auch eine riesen Show für die Kinder, bei denen ihre Leiter sich etwas im Toastbrot-Wettessen oder im Zwergenparcour messen müssen. All das und der denkbar knappe Sieg von Paul, ziehen die Kinder aus ihrem müden Schlechtwettertief, die Stimmung ist bombig.
Und dieses Nieveau kann gehalten werden, denn zum Mittagessen wird heute gegrillt. Frische Salate, Brot, Saucen, Kräuterbutter, Würstchen, Fleisch, Grillkäse für die Vegetarier…die Tische in der Halle biegen sich, die Portionen sind beachtlich.
Nach einer ausgedehnten Verdauungspause geht es weiter mit den Workshops. Die dürfen in keinem Lager fehlen und stehen in diesem Jahr im ganz im Zeichen des Zirkus-Mottos. Es kann also jongliert und balanciert werden, und die Kinder können eigenen Jonglierstäbe bauen. Parallel dazu laufen die Vorbereitungen für die letzten beiden Abende. So nutzen viele Kinder die Gelegenheit und bemalen T-Shirts mit Leuchtfarbe für die letzte Party oder üben ihre Nummern für den bunten Zirkus-Abend, der noch heute stattfinden wird. Die Zeit geht schnell um, die Kinder probieren alles selbständig einmal aus und haben eine Menge Spaß auf einer entspannten Basis.
Viel zu schnell gibt es Abendessen, doch dafür haben die Kinder noch ein bisschen Zeit ihren Showacts den letzten Schliff zu geben. Und dann geht es auch schon los: Moderiert wird der bunte Abend von Pascal, von Kinderseite wirkt noch Max bei der Moderation mit. Dafür, das die Kinder nur etwas vorbereiten konnten, aber nicht mussten, und das auch noch komplett selbständig geschehen musste, sind die Vorstellung heute Abend spitzenmäßig und thematisch sehr durchmischt. Es wird viel getanzt, es wird gerappt und gesungen. Auch der Zirkusteil des Abends kommt nicht zu kurz. Es gibt eine Diabolo-, eine Flowerstick- und eine Akrobatikvorführung. Das große Finale der Show ist der Männerchor, der sich aus einigen männlichen Leitern und Merle zusammensetzt.
Die Kinder schauen die ganze Zeit gebannt zu, klatschen begeistert, wenn es passt und sind zwischendurch sogar mucksmäuschenstill. Alle, sowohl Zuschauer als auch der aktive Teil, haben einen riesigen Spaß. Der bunte Abend zeigt immer wieder schön, wie viele verschieden Charaktere hier im Ferienlager aufeinandertreffen, und was am Ende für eine Gemeinschaft aus einer so bunten Chaotentruppe entstehen kann.
Am Ende des bunten Abends gehen die Kinder glücklich und müde ins Bett, auch heute etwas früher als gewöhnlich. Morgen steht leider schon der letzte volle Tag an, und dann werden nochmal alle Kraftreserven gebraucht.

Freitag, 16. August 2019

Am heutigen Morgen bekommen die ältesten Kinder eine ganz besondere Chance. Sie dürfen ein, in Eigenregie entwickeltes und geplantes Spiel, anleiten. Ziel ist es ihnen einen kleinen Einblick in das Leiterdasein zu gewähren und gegebenenfalls Interesse für ein ehrenamtliches Engagement in der Pipho-Jugend zu wecken. Und tatsächlich scheinen die ältesten Kinder motiviert zu sein, die Chance zu nutzen und den Leitern mal zu zeigen wie es richtig geht. Sie haben sich über die letzten Tage ein komplexes Spiel ausgedacht, das auf dem Konzept der „Tribute von Panem“ Filmreihe basiert. Die Regeln müssen sie den anderen Kindern eigenständig vermitteln und auch die Teams sind selbst einzuteilen.

Dann geht das selbst entwickelte Spiel auch schon los. Die jüngeren Kinder flitzen in kleinen Teams über das Außengelände und sind sichtlich begeistert von dem neuen Spielkonzept und aufkommende Konflikte werden von der Spielleitung so souverän gelöst als hätte sie nie etwas anderes getan.  Aufgrund dessen, dass das Spiel so gut läuft können die Leiter sich weitestgehend zurückziehen und mit dem Abbau der Dekoration in der Halle beginnen. Ein komisches Gefühl. Wenn normalerweise ein Zirkus abgebaut wird, dann passiert das mit der Gewissheit schon am nächsten Tag in die nächste Stadt zu ziehen und neue Shows zu spielen. Doch unser Pipho-Zirkus kommt morgen wirklich zu seinem Ende. Wir ziehen nicht weiter in die nächste Schützenhalle und hängen noch ein Lager hinten dran. Für unsere bunte Truppe wird es erst im nächsten Jahr wieder los gehen.

Aber keine Zeit für Sentimentalitäten! Es gilt den letzten Tag zu genießen. Deshalb folgt am Nachmittag ein Programmpunkt, der im letzten Jahr auf große Beliebtheit gestoßen ist. Ein wahrer Klassiker, die Schnitzeljagd. Zwei Teams sind die Schnitzel und ziehen mit zwanzigminütigem Vorsprung und mit Kreide bewaffnet voraus. Die zwei anderen Teams sind die Jäger. Das Ziel der letzteren beiden Teams ist es Erstere einzuholen und ausfindig zu machen. Keine leichte Aufgabe, denn das weglaufende Team legt eine Menge Finten und erschwert die Suche mit kleinen Rätseln. Tatsächlich gelingt es am Ende nur einem der beiden Jäger Teams, im gesetzten Zeitrahmen, die Schnitzel dingfest zu machen.

Auf dem Rückweg zur Halle dominiert dann nur noch ein Thema. Die für den Abend angekündigte Neonparty. Als wir in der Halle ankommen ist schon erkennbar, dass das Technikgremium ganze Arbeit geleistet hat. Drei Schwarzlichtröhren hängen bereit um den Dancefloor perfekt auszuleuchten. An einer Seite liegen die, beim gestrigen Workshop mit Neonfarbe bemalten T-Shirts, bereit und an der anderen wartet eine Fotoecke für die Kinder.

Nach dem letzten Abendbrot des Ferienlagers 2019 stürzen sich dann Leiter wie Kinder voll in die letzten Vorbereitungen. Vor der Halle stehen Leiter bereit, die die Kinder mit Neonschminke bemalen und im inneren wird fleißig nach weißen Kleidungsstücken gewühlt. Noch bis kurz bevor das erste Lied erklingt herrscht ein buntes Gewusel in der Halle. Dann schallt „Old Town Road“ aus den Boxen und plötzlich ist die Tanzfläche voll. Die nächsten zwei Stunden feiern wir uns ein letztes Mal selbst. Die ohnehin grandiose Stimmung wird durch kleine Highlights wie buntes Wassereis oder Knicklichter noch weiter angeheizt. Auch die Limonadenbar haut alles raus was von den letzten Partys übriggeblieben ist. Es wird geschwoft und wild getanzt bis unser traditionelles Abschiedslied „Peter Pan“ erklingt und sogar einige Tränen kullern. Wenn unsere diesjährige Gruppe eines besonders gut kann, dann ist es feiern!

Samstag, 17. August 2019

Auf ein Letztes: Mukke laut, raus aus den Federn! Am Frühstückstisch vermischen sich Traurigkeit, Nostalgie, Freude auf zu Hause und Erschöpfung von den letzten Tagen. Damit für Reiseproviant gesorgt ist, dürfen sich alle Kinder ein-zwei Brötchen für die Fahrt schmieren.

Damit wir heute in Ruhe die Halle in den alten Zustand versetzen können, gehen die Kinder mit ein paar Leitern zum Sportplatz. Die übrigen haben einiges zu tun: Schlafsäle abbauen, Technik abbauen, Küche zusammen räumen, Duschen und Klos putzen, und, und, und. Während in der Halle ordentlich rumgewirbelt wird, ist auf dem Sportplatz eher abhängen angesagt. Wir haben Listen ausgelegt, auf denen die Kinder uns Feedback zum Ferienlager hinterlassen können, das später dann auch in der Lagerzeitung abgedruckt wird.

Als alle wieder zurück bei der Halle sind, ist auch schon der Bus da. Ein paar Leiter bleiben noch da, um der Halle den letzten Feinschliff zu verpassen. Der Rest macht sich auf den Rückweg. Im Bus fiebern Kinder und Leiter Münster entgegen. Ein letztes Mal wird der Lagertanz im Kopf durchgegangen, um vor den Eltern auch eine perfekte Performance hinzulegen. In Münster werden wir natürlich mit Regen empfangen – das Zeichen: Wir sind zu Hause! Doch wir lassen uns von ein paar Tropfen nicht unterkriegen und legen uns bei der Performance noch mal ordentlich ins Zeug – der Ententanz darf natürlich auch nicht fehlen.

Zum Abschluss nun noch ein paar Worte von uns Leitern:

Liebe Eltern, wir hoffen Ihnen haben unsere Berichte gefallen und wir konnten Ihnen einen guten Überblick darüber verschaffen, was Ihre Kinder im Lager so treiben.

Liebe Kinder, das war mal wieder ein sehr schönes Lager mit euch! Und nicht traurig sein, denn nach dem Lager ist vor dem Lager. Wir hoffen, ihr seid nächstes Jahr wieder mit dabei.