Wetter: tatsächlich gutes Wetter, leicht bewölkt, Sonne
Essen: Frühstück, Chilli sin Carne
Programm: Stratego, betreutes Wohnen, Abfahrt
Zitat des Tages: „Mein Handy ist noch im Koffer!“
Der letzte Tag, aus der Sicht eines Leiters.
Wenn man morgens ein letztes Mal mit lauter Musik geweckt wird und ein letztes Mal gemeinsam Frühstückt, dann hängt immer ein bunter Mix aus verschiedenen Gefühlen in der Luft. Vor allem am Frühstückstisch oder in der Mittagspause finde ich es spannend zu beobachten, wie unterschiedlich die Kinder auf die Abfahrt reagieren. Die Einen sind gefasst und freuen sich auf zuhause. Andere wirken etwas traurig, vermissen scheinbar schon jetzt die Zeit mit den Freunden. Manche sind ganz aufgeregt. Bei uns Leiter:Innen ist das nicht anders - nur mischt sich bei allen etwas Stress in das Gefühlschaos.
Am Abend vorher haben wir Leiter:Innen akribisch an unserem Abrissplan gefeilt, Aufgaben und Zuständigkeitsbereiche untereinander verteilt. Wer kümmert sich um den Materialbereich? Wer um die Küche? Wer kommt im Bus mit? Wer räumt die Bühne auf und wer sorgt dafür, dass die Kinder ihre Sachen packen?
Nach dem Frühstück geht’s dann los. Jeder übernimmt seinen oder ihren Zuständigkeitsbereich. Je zwei Leiter:Innen helfen den Kindern beim packen ihrer Koffer. Gleichzeitig wird das letzte Spiel vorbereitet - Stratego. Angelehnt an den Brettspielklassiker, spielen zwei Mannschaften gegeneinander um Lebenspunkte, die sich einzelne Charaktere durch verschiedene Rangkarten abluchsen können.
Das Spiel ist im vollen Gange. Ich packe derweil meine eigenen Sachen und helfe danach die Schlafsäle abzubauen. Ich rufe den Hallenwart an, wir haben noch Fragen, wie wir die Tische und Bänke zurückstellen sollen. Wir falten Bettlake zusammen, stapeln Holzlatten und bringen alles in unseren Materialbereich. Jemand fegt die Schlafsäle, dann stapeln wir Tische und Bänke.
Ich muss als nächstes für die Mittagspause Material zusammensuchen. Kinder, die ihre Programmpunkte vom Bunten Abend zeitlich nicht zeigen konnten, bekommen in der Mittagspause die Möglichkeit nochmal aufzutreten. Hektisch checke ich unsere Materialliste - zum Glück ist noch nicht alles verräumt.
Dann ertönt zum letzten Mal unser Essenslied. Zum Mittag gibt es Chilli sin Carne. Im Geiste gehe ich schon einmal die nächsten zwei Stunden durch. Ich muss noch das Material für die Mittagspause rausstellen, Listen für Zitate an die Kinder verteilen und ich muss noch duschen. Aber bekanntermaßen gilt „teamwork makes the dream work“. Ich schnappe mir noch ein paar andere Leiter:Innen und schaffe es tatsächlich noch rechtzeitig zu duschen. Denn der Bus steht pünktlich um 14:30 Uhr auf dem Hof und wird mit (für den LKW zu sperrigem) Gepäck und den wichtigsten Utensilien beladen.
Ein Leiter macht eine letzte Ansage, bedankt sich bei den Kindern für die schöne Zeit, weißt ein letztes Mal darauf hin aufs Klo zu gehen und die Trinkflaschen aufzufüllen.
Ich helfe dabei ein Fahrrad in den Bus zu laden, zähle ein erstes Mal alle Kinder durch und hoffe, dass wir nichts und niemanden vergessen haben.
Die Kinder steigen in den Bus. Ich zähle jetzt ein zweites Mal alle durch - vollzählig, es kann losgehen. Wir winken den Leiter:Innen, die noch an der Halle bleiben. Ich verteile Telefonnummern an die anderen Leiter:innen im Bus, damit wir den Eltern über unsere Ankunftszeit Bescheid geben können. Dann verteilen wir noch die Impfpässe und Krankenkassenkarten an die Kinder. Die Fahrt verläuft, bis auf eine kurze „Pipi-Pause“, ohne nennenswerte Ereignisse.
Dann sind wir auch schon da. Die Bustüren öffnen sich. Für mich ist die Ankunft in Münster, nach einem Ferienlager, immer etwas surreal. Sobald alle Kinder ausgestiegen sind, verpufft der gesamte Stress der letzten 13 Tage und übrig bleibt nur meine Müdigkeit und eine leichte Erkältung. Aber für uns Leiter:Innen geht’s abends wieder ins Sauerland zu den anderen Leiter:Innen - fertig packen.
Und morgen dann nach Hause.